Frühwarnsystem für Bedrohungen der Lieferkette (Supply Chain)

Gibt es Lösungen, die den Einsatz von In-Memory Technologie voraussetzen? Das Frühwarnsystem VEGA analysiert weltweit in Echtzeit Nachrichten in vielen Sprachen, um Bedrohungen für die Lieferkette (Supply Chain) zu erkennen. Dazu braucht man Rechenpower – ein Fall für SAP HANA. Das IT-Onlinemagazin interviewte Frantisek Vrabel, den CEO des Herstellers Semantic Visions aus Prag.

 

IT-Onlinemagazin: Herr Vrabel, was bietet Ihr Unternehmen an?

Frantisek-Vrabel-Semantic-VisionsFrantisek Vrabel: Unser Flaggschiffprodukt ist VEGA, eine analytische Lösung, mit der Risikomanager ihre Supply-Chain-Bedrohungen erkennen können. Und das in Echtzeit, also bevor diese Bedrohungen großes Durcheinander anrichten können. Die Grundlage dafür ist eine preisgekrönte Technologie, mit den weltweit modernsten semantischen Features und der hochentwickelten Analyse vieler Signale und Datenquellen.

 

Wer sind Ihre typischen Kunden und welches Problem lösen Sie mit Ihrem Angebot?

Es sind die globalen Hersteller in den Branchen Aerospace & Defense, Automotive und High-Tech-Industrie mit tausenden oder gar zehntausenden Lieferanten und einer großen Anzahl von Produktionsstätten, die über die ganze Welt verteilt sind. Der Albtraum dieser Produktionsunternehmen ist, dass einer ihrer Lieferanten nicht zeitgerecht oder qualitätsgerecht liefern kann.

Aufgrund der Produktionskomplexität in diesen Bereichen ist es oft nicht möglich einen Lieferanten einfach nur zu ersetzen. Die Lieferanten sind hoch spezialisiert, und weil sie oft mehrere Konkurrenten gleichzeitig beliefern, kann ein Ausfall zu einem Domino-Effekt führen. Je früher unser Kunde erfährt, dass einer seiner Lieferanten Probleme haben könnte, desto höher sind seine Chancen diesen möglichen Ausfall zu kompensieren oder das Problem auf eine andere Weise zu minimieren.

Sie wissen ja, vorhandene Supply-Chain-Management-Lösungen konzentrieren sich auf das Prozessmanagement und widmen sich nicht den externen Bedrohungen, die die Prozesse stören könnten. VEGA rückt genau diese Perspektive in den Fokus.

 

Wenn Sie auf Ihre Kundenprojekte zurückblicken, welche besonderen Erkenntnisse hatten Kunden durch VEGA?

Semantische Analyse mit SAP HANAEin Beispiel dafür ist der Mangel an Festplatten auf dem Weltmarkt, als 2011 in Thailand mehrere wichtige Festplattenkomponenten-Hersteller durch das Hochwasser überschwemmt wurden. Das hat die ganze Festplatten- und in der Folge auch die Hardware-Industrie bis zu 2013 negativ beeinflusst. Bei manchen Herstellern musste man auf neue Server lange Monate warten. Unternehmen, die die Information über Möglichkeit der Bedrohung rechtzeitig bekommen hatten, hatten noch die Chance die restliche Produktionskapazitäten der Festplattenhersteller aufzukaufen und gingen als Sieger aus dieser Krise hervor.

 

Können Sie einen wirtschaftlichen Nutzen für Ihre Kunden beziffern?

Unserer Schätzung nach, kann unsere prognostizierende Lösung dazu beitragen, Verluste im zwei- bis dreistelligen Euro Millionenbereich abzuwenden.

 

Sie nutzen SAP HANA Technologie für Ihre Lösung, weil Sie für Ihre Vorhersagen große Datenmengen in Echtzeit verarbeiten müssen. Gibt es darüber hinaus Argumente für die Nutzung von SAP HANA?

Neben der extremen Geschwindigkeit, die in unserem Fall die Realisierung dieses Tools überhaupt erst ermöglicht, sehen wir einen weiteren wichtigen Vorteil von SAP HANA: Es handelt sich um eine Plattform, mit der unser Produkt VEGA reibungslos in andere SAP-Lösungen integriert werden kann.

 

Was ist das Revolutionäre an Ihrer Lösung?

Wir haben die Problematik nicht nur aus einem neuen Blickwinkel betrachtet, sondern haben auch eine technologische revolutionäre Leistung vollgebracht, denn wir sind fähig, die Bedrohungen unabhängig von Sprachen und geographischen Lokalitäten zu entdecken und zu analysieren.

Das ist erfolgskritisch, denn erste Signale für Gefahren für die Supply-Chain der weltweit verteilten Werke sind in vielen Fällen zuerst außerhalb des angelsächsischen Sprachraums sichtbar und müssen daher in der jeweiligen Landessprache analysiert werden, um schnellstmöglich informieren und reagieren zu können.

 

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Helge Sanden, Chefredakteur des IT-Onlinemagazins.

 

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