Kapitalflussrechnung nach der direkten Methode mit SAP

Für börsennotierte Unternehmen ist die Kapitalflussrechnung gleichzeitig Pflicht und Last. Die PARADIGMA AG hat eine Methode als gekapseltes SAP Add-on entwickelt, mit der sich der personelle Aufwand bei der Erstellung signifikant reduzieren lassen soll.

Die für die Kapitalflussrechnung notwendigen Informationen werden nicht aus den Buchhaltungsdaten generiert, sondern aus einer separaten Liquiditätsrechnung. Parallel zur Buchhaltung wird aus den originären Geschäftsvorgängen automatisch eine separate Datenbasis für die Liquiditätsrechnung erstellt. Dadurch sind manuelle Ergänzungen und Zuordnungen bei der Datenerfassung nicht mehr notwendig, was SAP-Anwenderunternehmen Einsparpotenziale verspricht.

Kapitalflussrechnung bindet oft viele Mitarbeiter und weitere Ressourcen

Die meisten Unternehmen dürften derzeit die Kapitalflussrechnung nach der indirekten Methode erstellen. Mit unterschiedlichen Vorgehensweisen wird dabei versucht, die Informationen für die indirekte Methode zu sammeln und zu konsolidieren. Muss man das für mehrere hundert SAP-Buchungskreise und diverse international verteilte Gesellschaften durchführen, können diese Aufgaben eine Handvoll Mitarbeiter oder gar mehr beschäftigen.

Teile der Kapitalflussrechnung sind allerdings bereits heute nach der direkten Methode zu erstellen, beispielsweise die Investitionsaktivitäten und für Abschlüsse nach dem 01.01.2015 die Finanzierungsaktivitäten. Diskutiert wird auf internationaler Ebene, dass auch die Erstellung des Teils Operative Geschäftstätigkeiten nach der direkten Methode verpflichtend werden soll. Offenbar scheitern die Bestrebungen von FASB und IASB aber noch am Widerstand der Unternehmen wegen der erwarteten höheren Kosten. Zudem fehlen für die Umsetzbarkeit noch praktikable Lösungen.

Direkte Methode zur Ermittlung der Kapitalflussrechnung

Abhilfe könnte die Lösung der PARADIGMA AG schaffen: Nutzt man die direkte Methode, kann die Kapitalflussrechnung unmittelbar aus den Informationen der Liquiditätsrechnung ermittelt werden und muss nicht mehr indirekt aus dem Periodenabschluss abgeleitet werden. „Will man aus den Periodenabschlüssen die notwendigen Informationen für die Kapitalflussrechnung nach der indirekten Methode bestimmen, so ist dies ein langwieriger Prozess. Wir haben hier eine Lösung entwickelt, bei der man mit erheblich weniger personellem Aufwand die Vorteile der direkten Methode nutzen kann“, stellt PARADIGMA-Vorstand Dr. Franz Meyer in Aussicht.

Liquiditätsrechnung mit SAP: Transparenz am Folgetag

Auf Basis der Informationen aus der Liquiditätsrechnung kann die Kapitalflussrechnung nach der direkten Methode erstellt werden. Beide Anwendungen, Buchhaltung und Liquiditätsrechnung, basieren auf denselben Geschäftsvorgängen. Vorteil für Entscheider: Die Kapitalflussrechnung ist als Report aus der Liquiditätsrechnung nicht erst nach dem Periodenabschluss, sondern tagesaktuell einsehbar.

Aufgrund der Aktualität dürften die Informationen weitaus interessanter und aussagekräftiger für die Entscheider sein. Eine separate Auswertung der Liquiditätsrechnung nach Partnergesellschaften soll ebenfalls möglich sein. Das heißt im Umkehrschluss, dass die liquiditätsrelevanten Vorgänge mit Dritten separat gezeigt werden können, wenn man die Partnergesellschaften ausschließt.

Liquiditätsplanung mit SAP: Jederzeit aktualisierbar

Einen CFO interessieren im Zusammenhang mit der Liquiditätsrechnung und der Liquiditätsplanung in der Regel die Mittelherkunft und die Mittelverwendung der Zahlungsströme – rückblickend und vorausschauend. Wie ist die aktuelle Unternehmenssituation bezüglich der liquiden Mittel, der Forderungen und der Verbindlichkeiten in x Monaten – ausgehend von der aktuellen Planung? Welchen Cash-Flow benötigen oder erzielen die einzelnen Gesellschaften im Konzernverbund – und wofür?

Die Liquiditätsplanung liefert die Ergebnisse – liquide Mittel, Forderungen, Verbindlichkeiten – unmittelbar nach Fertigstellung des Plans. Zahlungsverhalten der Kunden fließen aufgrund der Erfahrungen aus der Vergangenheit mit in die Liquiditätsplanung ein. Berücksichtigung finden auch Materialeinkauf, Investitionen und Finanzierungsaktivitäten, sowie der Vortrag der Forderungen und Verbindlichkeiten zu Geschäftsjahresbeginn. Bei geänderten Plandaten oder Planalternativen verwendet die Liquiditätsplanung die aktualisierten Informationen und macht die Veränderungen der Liquiditäts- und Finanzlage transparent.

Liquiditätsrechnung und Liquiditätsplanung als SAP Add-on

Für die Nutzung der PARADIGMA-Lösung sind nach Herstellerangaben kein SAP BW und nur ein vergleichsweise wenig aufwendiges Customizing notwendig. Danach werden die bereits im SAP-System vorhandenen Informationen mit Hilfe eines Algorithmus automatisch für die Liquiditätsrechnung aufbereitet und können für die Erstellung der Kapitalflussrechnung nach der direkten Methode verwendet werden. Für die Liquiditätsplanung finden sowohl das Customizing als auch der Algorithmus gleichermaßen Anwendung.

Da die Währungen der Buchhaltung übernommen werden, soll es zu keinen Währungsdifferenzen im Vergleich mit den Zahlen der Vermögens- und Ertragslage kommen. Eine rückwirkende Erstellung der Kapitalflussrechnung ist solange möglich, wie sich die Belege der Geschäftsvorgänge noch im SAP-System befinden. Abschlüsse sollen ebenfalls nicht beeinträchtigt werden, da die Lösung als gekapseltes Modul in das SAP-System integriert ist. Somit dürfte die Anwendung lediglich mit den bereits vorhandenen Ressourcen und ohne zusätzlichen administrativen Aufwand betreibbar sein.

Weiterführende Informationen:

Kapitalflussrechnung mit SAP – nach der direkten Methode