Automatisiertes SAP Testmanagement durch Analyse der SAP-Nutzung

SAP TestautomatisierungIn SAP-Projekten und im SAP-Betrieb werden schätzungsweise zwischen 15-30% des Aufwands für das Testen verwendet, denn Softwarefehler im SAP-System können oft einen großen Schaden anrichten. Größte Herausforderung für die SAP-Anwender ist es, qualifizierte Mitarbeiter zum richtigen Zeitpunkt und in ausreichendem Umfang zur Verfügung zu haben.

Die SAP-Experten von DataVard haben ihre Test-Suite vervollständigt. Die bestehenden Lösungen „Selective System Copy“ für die Testdatenerstellung und „Canary Code“ für das Schwachstellen-Monitoring, werden ab sofort um „KATE“ für die SAP-Testautomatisierung ergänzt. KATE analysiert Nutzungsdaten, automatisiert die Testfall- und Testdatenerzeugung und soll ein automatisiertes Testmanagement ermöglichen.

Das sorgt nach Angaben von DataVard für deutliche Erleichterung bei den Tests, da der manuelle Testaufwand weitestgehend entfallen kann. Zusätzlich soll der produktive SAP-Betrieb reibungsloser und fehlerfreier ablaufen, da die Softwarequalität besser wird.

 

Bestandsaufnahme zum SAP Testmanagement

Eine Umfrage des IT-Onlinemagazins in 2015 zum SAP Testmanagement hat gezeigt, dass fehlende Ressourcen aus den Fachbereichen (83%), der hohe zeitliche Aufwand (67%) und die fehlende Automatisierung (62%) die wichtigsten Herausforderungen für SAP Tests sind. Der Aufwand für Tests liegt demnach in der Regel mindestens zwischen 20 und 30 Prozent, bei rein technischen Upgrades gegebenfalls noch höher. Nur jedes fünfte Unternehmen führt Last- und Sicherheitstests durch, nur die Hälfte der Unternehmen macht Regressionstests (Vorher-Nachher-Vergleich) und nur drei von vier Unternehmen führen Integrationstests durch. Lesen Sie die ausführlichen Umfrageergebnisse zum SAP Testmanagement.

 

KATE: Test-Suite für SAP Geschäftsprozesse

Der SAP-Partner DataVard hat im April 2015 seine Test-Suite KATE veröffentlicht, die eine end-to-end Prozess Testautomatisierung ermöglichen und auch für komplexe und inhomogene SAP-Landschaften geeignet sein soll. Zu 100% aus ABAP Code bestehend, ist es speziell für SAP Systeme konzipiert. Mittels Transportauftrag kann man es vergleichsweise einfach installieren und in der bekannten SAP-Systemumgebung bedienen und administrieren. Mitgelieferte Testszenarien und die einfache Übernahme von Testdaten lassen auf eine schnelle produktive Nutzbarkeit der Test-Suite schließen.

 

Analyse der tatsächlichen SAP Systemnutzung

SAP Heatnap KATEGrößtes Highlight der Test-Lösung dürfte die Nutzungsdatenanalyse mit einer Heatmap-Visualisierung sein: Sie macht anschaulich, wie das SAP-System tatsächlich von den Anwendern genutzt wird – und mit welcher Intensität. Beispielsweise lassen sich die meistgenutzten Transaktionen, die komplexesten Datenstrukturen oder ungenutzte Transaktionen identifizieren und die Testabdeckung dahingehend optimieren.

Zu testende Prozesse und Testdaten können automatisch für die späteren Tests übernommen werden. Dadurch entsprechen SAP-Tests vermutlich viel besser und umfassender der Realität, als das bei einer manuellen Testfallerstellung möglich wäre.

Wem das schlanke Testcase Management von KATE nicht genügen sollte, kann dafür das HP Qualitycenter oder den SAP Solutionmanager nutzen, mit dem sich KATE verstehen soll.

 

Automatisierte Tests von SAP ERP und SAP BW

Mit der Test-Suite lassen sich nach Angaben von DataVard SAP ERP (Transaktionen und Berichte) und SAP BW Umgebungen (Queries, Listcubes und Transformationen) im Frontend und an der Basis testen und managen. Die Testkomponenten für Dialoge enthalten einsatzfertige Testschritte, die sich erweitern oder neu erstellen lassen. Typische Testszenarien sind bereits integriert und neue Testfälle werden vorgeschlagen und generiert. Auch die zeitliche Planung von Tests ist möglich, beispielsweise in das Wochenende, wenn die Systemlandschaft nicht benötigt wird und Tests ungestört ablaufen sollen.

 

Ziel: Reibungsloserer SAP-Betrieb und Kostenersparnis

SAP-Prozesse und SAP-Systeme müssen regelmäßig technisch oder funktional getestet werden: Service Packages und EhP werden in der Regel mehrere Male pro Jahr bei SAP-Kunden eingespielt. Bei größeren Veränderungen am System (z.B. Betriebssystem- oder Datenbankwechsel, HANA Migration, Systemupgrades) oder im System (z.B. SLO, carve-in, carve-out, neue Funktionen, Währungen) ist die Integrität und Funktionsfähigkeit sicherzustellen, denn Fehler verursachen unter Umständen großen Schaden.

Hat man ein gutes SAP-Testmanagement – mit wiederverwertbaren Bausteinen – etabliert, profitiert man dadurch dauerhaft. Sogar täglich, wenn jeder Transport, Hotfix, veränderte Rollen und Rechte oder beseitigte Fehler vorher automatisch getestet wird. Ein reibungsloserer Betrieb dürfte die Folge sein.

 

Weiterführende Informationen:

Aufbau von SAP Testumgebungen

 

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