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SAP Zahlungsprozesse auslagern und SEPA Komplexität reduzieren?

Zahlungsprozesse werden im Zuge der Internationalisierung von Unternehmen immer häufiger dezentral organisiert. Das hat zur Folge, dass die Verbindung zu jeder Bank vom lokalen SAP-System aus individuell gestaltet werden muss. In die Zahlungsprozesse sind dabei verschiedene heterogene Informationssysteme aus Personal-, Treasury-, Buchhaltungs- und anderen Abteilungen involviert. In Tochtergesellschaften oder verbundenen Unternehmen finden Zahlungen beispielsweise über Fax Banking, manuell oder über unterschiedliche E-Banking-Systeme statt. Unternehmen müssen hierfür heterogene Zahlungsformate, Protokolle, Kanäle und Sicherheitsmechanismen verwalten.

Fehlende Standardisierung kann Intransparenz schaffen

Dieser Mangel an Standardisierung kann zur Folge haben, dass der Überblick über Liquidität und Zahlungsströme verloren geht. Dies kann vor allem problematisch werden, wenn neue regulatorische Anforderungen vor der Tür stehen, wie aktuell die SEPA-Einführung. Die nationalen Zahlungswege „Überweisung“ und „Einzugsverfahren“ werden mit dem 1. Februar 2014 endgültig durch SEPA Credit Transfer und SEPA Direct Debit abgelöst. Das Datenträgeraustausch-Verfahren DTAUS wird durch ein XML basierendes ISO-20022-Format ersetzt. An die Stelle von Bankleitzahl und Kontonummer treten IBAN und BIC. Die Aufgabe für Unternehmen ist es daher, ihre Geschäftsprozesse sowie ERP- und andere Systeme möglichst schnell auf den einheitlichen Zahlungsraum einzustellen.

Individuelle Bewertung des SEPA Aufwands notwendig

Selbstverständlich bietet die SAP AG längst Support und Enhancement Packages für die einzelnen Releases an. Welche Änderungen im SAP-System aber tatsächlich notwendig sind, hängt stark von der allgemeinen IT-Architektur im Unternehmen und vom SAP-Release-Stand ab. Hinzu kommt die steigende Komplexität in der Bankenkommunikation durch die zunehmende Internationalisierung.

Haben SAP-Anwender zum Beispiel SAP In House Cash (IHC) als Payment Factory im Einsatz, die Buchhaltung ist SAP-zentriert und das System auf dem neuesten Release-Stand, muss geklärt werden wie die Gesellschaften an die Mandatsinformationen in der Zentrale gelangen. Denn SAP IHC bietet nicht die Möglichkeit einer zentralen Mandatsverwaltung. Andere Fragen kommen beim Einsatz heterogener Buchhaltungssysteme (SAP / non SAP) und unterschiedlichen Release-Ständen auf: Sollte die Mandatsverwaltung unter SEPA in SAP oder außerhalb der SAP-Umgebung stattfinden? Kann der Zahlungsverkehr zentralisiert über das Zahlungssystem ablaufen oder müssen Formateinstellungen in den Systemen vorgenommen werden?

Eine Option: Zentralisierung des Zahlungsverkehrs

Hilfreich kann vor diesem Hintergrund der Einsatz zusätzlicher Tools für eine Zentralisierung des Zahlungsverkehrs sein. Durch das Auslagern der Zahlungsprozesse an externe Plattformen können sich umfangreiche regulatorische Umstellungen, die mit SEPA auf SAP-Anwender zukommen können, in weiten Teilen vereinfachen. Ein Cloud-basiertes Modell bietet die TIS GmbH: an dieses können SAP oder andere ERP-Systeme per zertifiziertem ERP-Plug-In oder Agent angeschlossen werden. Manuelle Zahlungsprozesse entfallen damit und das Unternehmen kann zentrale Freigabeverfahren realisieren. SEPA-Formate lassen sich unabhängig von aktuell eingesetzten Zahlungsformaten durch ein umfassendes Konvertierungsverfahren umsetzen. Eine integrierte Mandats- und Kontrahentenverwaltung erlaubt die integrierte Datenhaltung über heterogene ERP-Systeme hinweg.

Erol Bozak, CTO TIS GmbH

Gastbeitrag von Erol Bozak

Dipl.-Informatiker Erol Bozak, MBA, ist Mitgründer der TIS GmbH und als CTO verantwortlich für den Bereich Forschung und Entwicklung. Als früherer Direktor in der Technologie-Entwicklung der SAP AG besitzt er umfassende Erfahrungen in der Entwicklung von Management-Systemen, einschließlich Virtualisierung und Cloud Computing. In diesen Bereichen hält Erol Bozak zahlreiche nationale und internationale Patente.

Foto: Mit freundlicher Genehmigung von Erol Bozak

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