Diese Frage zog sich als roter Faden durch den Innovationstag des SAP-Partners FIS im Mai 2018, der dieses Jahr aufgrund des 25-jährigen Firmenjubiläums ausnahmsweise zwei Tage dauerte. Wir haben einige Kernaussagen aus Vorträgen, Workshops, Live-Foren und Rundgängen für Sie gesammelt.
Veränderungsbedarf in den Unternehmen
Die Digitalisierung, Automatisierung und der Technologiewechsel auf die neue SAP-Generation verändert aktuell die Unternehmen. Wer sich nicht schnell genug an neue diese Entwicklungen anpasst, könne schon bald dem Digitalen Darwinismus zum Opfer fallen, prophezeite Prof. Dr. Ralf T. Kreutzer, Professor für Marketing an der Berlin School of Economics and Law.
Der Sport-Psychologe der Deutschen Fußball-Nationalmannschaft erläuterte (kurz vor Beginn des Trainingslager für das Turnier in Russland) mit Parallelen aus dem Spitzensport, wie man Teams erfolgreich verändern kann. Er nannte unter anderem ein motivierendes Sozialklima, fachliche und emotionale Unterstützung durch die Führungskräfte, Vertrauen und Mut als wichtige Erfolgsfaktoren, damit Veränderungen gelingen und nicht als Bedrohung angesehen werden.
Wie kann man die Digitale Transformation erfolgreich gestalten?
Ralf Bernhardt, Vorsitzender der Geschäftsleitung bei FIS, machte deutlich, dass man den Kunden in Mittelpunkt stellen müsse, wenn man die Digitale Transformation angeht. Das Zusammenspiel von Menschen, Prozessen, Innovationen und neuer Technologie gilt es zu organisieren. Wichtig sei dabei, dass man in digitalen Ende-zu-Ende Prozessen denkt, um Durchgängigkeit zu erreichen.
Helge Sanden (IT-Onlinemagazin) fasste aus hoher Flughöhe einige Marktbeobachtungen und Trends in der SAP-Community zusammen: Aktuell bereiten demnach viele Unternehmen Vorprojekte und proof-of-concepts zum Einsatz von S/4HANA und Cloud-Lösungen vor. In diesem Zusammenhang soll oft auch die Frage eines Greenfield- oder Brownfield-Ansatzes entscheiden werden. Parallel sichern sich Anwenderunternehmen bereits Beraterkapazitäten, obwohl die Umstellungen noch gar nicht konkret geplant sind.
Intelligente Unternehmen?
Kundenzentrierung steht auch bei den SAP Hybris Projekten im Mittelpunkt. Kunden berichteten über ihre Erfahrungen. In einem Workshop konnte man an einer Kampagne für ein internationales B2B-Unternehmen mitarbeiten — die Teilnehmenden lernten den Workflow von der Zielgruppendefinition bis hin zur Umsetzung in den verschiedenen Kanälen kennen und erlebten live, wie SAP Hybris Commerce und SAP Hybris Marketing kundenzentrierte Kommunikation ermöglicht und das Zusammenspiel im eigenen Unternehmen unterstützt.
Bert O. Schulze, VP Product Management & Co-Innovation bei SAP, erläuterte die Idee, dass Unternehmen durch den Einsatz von SAP S/4HANA intelligenter werden können. Mitarbeiter bekommen Empfehlungen und Vorschläge vom IT-System, machine-learning entlastet von Routineaufgaben, eingreifen muss man nur noch in Ausnahmefällen, Sprachsteuerung verändert die Interaktion mit der IT-Lösung – da ergeben sich viele neue Möglichkeiten.
Hausaufgaben und Vorarbeiten nicht vergessen
Ralf Bernhardt (FIS) wies im Zusammenhang mit Innovationsvorhaben auf die Wichtigkeit einiger Dauerthemen hin, die oft Voraussetzungen für erfolgreiche Vorhaben und die Zukunftssicherheit von Unternehmen darstellen: Stammdatenmanagement, die weitere Prozessautomatisierung und das Schnittstellenmanagement zum Verbinden der hybriden Systemlandschaften gehören aus seiner Sicht in jedem Fall dazu.