Investitionsmonitor 2016: SAP Kunden wollen S/4HANA und Digitalisierung

SAP-Kunden investieren aktuell vorrangig in die Konsolidierung der SAP-Landschaften (27 Prozent), die Digitalisierung / Digitale Transformation (21 Prozent) und SAP S/4HANA (19 Prozent). Das ergab die jährliche SAP-Community Onlineumfrage zum „IT-Onlinemagazin Investitionsmonitor“ im Oktober 2016, bei der wieder weit über hundert Stimmen gezählt werden konnten. Die Fachkräftegewinnung (14 Prozent), SAP HANA (10 Prozent) und SAP-/IT-Sicherheit (9 Prozent) folgen auf den weiteren Plätzen.

 

SAP Investitionen 2016

 

 

Konsolidierung von SAP-Landschaften bleibt Daueraufgabe

Wie schon in den vergangenen Jahren bleibt die Konsolidierung von SAP-Landschaften für 27 Prozent der SAP-Anwenderunternehmen das Top-Investitionsthema (2015: 28% / 2014: 38%). Damit liegen diese Vorhaben auf stabil hohem Niveau. In den über viele Jahre gewachsenen SAP Systemlandschaften suchen die IT-Verantwortlichen demnach dauerhaft nach Möglichkeiten zur Optimierung, Vereinfachung und Harmonisierung, um zukünftig Kosten im Betrieb und in Projekten zu reduzieren.

„Den gewachsenen SAP Landschaften stehen Technologiewechsel wie Cloud und HANA und schneller werdende Innovationszyklen durch S/4HANA bevor. Konsolidierung ist zwingend erforderlich, um diese Transformation erfolgreich umzusetzen“, bewertet Dr. Andreas Schneider-Neureither, CEO bei der SNP Schneider-Neureither und Partner AG und Sponsor der Onlineumfrage die Ergebnisse. Er empfiehlt deshalb: „Unternehmen haben erheblich in die bestehenden Prozesse und Daten investiert. Eine softwarebasierte Analyse der Daten und Prozesse, sowie eine softwaregestützte Transformation in die neue Landschaft, sichern Investitionen ab und minimieren das Risiko eines Fehlstarts.“

 

Digitalisierung findet statt

Branchenbeobachter wissen seit langem, dass die Digitalisierung in den Unternehmen stattfindet und keine Marketingblase ist. Dass jedoch rund jedes Fünfte Unternehmen vorrangig seine Ressourcen für dieses Thema einsetzt, überrascht vielleicht doch. Die Digitalisierung der Prozesse und Geschäftsmodelle steht hier auf der Agenda. Unternehmen passen ihre Strategie an oder entwickeln eine Digitalstrategie – ob unabhängig von Technologie oder im Kontext mit S/4HANA ist unbekannt.

Jörg Petzhold, Global Marketing Director der SNP AG, erläutert: „Es ist eindeutig erkennbar, dass die deutschen Unternehmen den Umbau ihrer IT-Landschaften nochmals intensivieren. Speziell die Akzeptanz der neuen Business Suite S/4HANA hat sich zuletzt deutlich erhöht.“

 

S/4HANA nimmt rasant Einzug in die SAP Landschaften

Nach den Umfrageergebnissen beschäftigt sich knapp jedes fünfte Unternehmen intensiv mit S/4HANA und den damit verbundenen Maßnahmen. Investitionen werden hier sicherlich nicht nur in die Softwareeinführung gesteckt, sondern auch in Vorprojekte, Analysen, Machbarkeitsstudien (PoC), Prototypen und Migrationskonzepte.

Dies deckt sich mit den Erfahrungen der SNP AG: So wird von den SAP-Partnern zunehmend mehr als reine Lösungskompetenz rund um SAP S/4HANA verlangt. Investitionen richten sich dabei sowohl auf technischen Service für die Systemintegration als auch auf die Prozessberatung, etwa für die Prozesstransformation in Richtung Echtzeitfähigkeit sowie für die Gestaltung neuer Geschäftsprozesse.

„Aufgrund vieler Gespräche beim DSAG Jahreskongress wurde mir klar, dass Anwenderunternehmen in Bezug auf S/4HANA gedanklich weiter sein dürften, als viele SAP-Partner denken“, beschreibt IT-Onlinemagazin Chefredakteur Helge Sanden die rasante Geschwindigkeit, mit der S/4HANA in die Unternehmen drängt. Die Umfrageergebnisse stützen diese Beobachtungen in Bezug auf die Investitionsgeschwindigkeit.

 

Reine SAP HANA Umstellungen verlieren an Bedeutung

Reine HANA Einführungen sind bei 10 Prozent der Unternehmen auf der IT-Agenda. Mit dem Einzug von S/4HANA in die Unternehmen geht ja die HANA Umstellung einher, da sie technologische Voraussetzung ist.

„Wer aus Performancegründen HANA einführen wollte, hat das bereits getan. Mittlerweile wird offenbar aufgrund prozessualer Vorteile und funktionaler Verbesserungen – also gleich S/4HANA – entschieden und reine Geschwindigkeitsoptimierungen treten in den Hintergrund“, interpretiert Helge Sanden die Zahlen und ihre Veränderungen. 2015 lagen Investitionen in HANA mit rund 20 Prozent noch auf Platz zwei.

„Erste Vorreiter nutzen S/4HANA nicht nur zur Modernisierung der IT, sondern schaffen damit strategische Optionen, um ihre Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln“, meint Jörg Petzhold.

 

IT- und SAP-Sicherheit bei 9 Prozent der Unternehmen Topthema

Laut „IT-Onlinemagazin Investitionsmonitor“ ist das Hauptinvestitionsthema in 2016 bei neun Prozent der Unternehmen die SAP-Sicherheit. Das ist zwar ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Vorjahr (2015: 19 Prozent), aber das Investitionsvolumen bei den weiter vorne angesiedelten Themen dürfte deutlich höher liegen, als das bei der Sicherheit der Fall ist. Außerdem kann man davon ausgehen, dass bereits die Investitionen der Vorjahre greifen und trotzdem auch hier weiterhin Bedarf besteht, wenn man bisher wenig in dieses Thema investiert hat.

 

Fazit: SAP-Kunden konsolidieren, digitalisieren und wollen S/4HANA nutzen

Zählt man die Zahlen der drei Hauptinvestitionsfelder „Harmonisierung und Konsolidierung der SAP-Landschaften“, „Digitalisierung / Digitale Transformation“ und „SAP S/4HANA“ zusammen, so sind das die Themen, in die 67 Prozent der Unternehmen derzeit vorrangig investieren.

Dr. Andreas Schneider-Neureither:  „Folgt man der These, dass künftig jedes Unternehmen ein IT-Unternehmen sein wird, kommt man an einer Erkenntnis nicht vorbei: Die disruptive Kraft der Digitalisierung verändert zunehmend Branchen und Geschäftsmodelle. Die Fähigkeit, schnell auf Veränderungen im Wettbewerbsumfeld zu reagieren, ist heute eine Schlüsselkompetenz in der weltweiten Wirtschaft. Die Ergebnisse zeigen, dass die Unternehmen erkennen, dass die Transformation der IT ein entscheidender Faktor für den Unternehmenserfolg ist.“

Helge Sanden, Chefredakteur des IT-Onlinemagazins, bewertet die Ergebnisse: „SAP Kunden brauchen eine Strategie, in der sie die Fragen der Digitalisierung mit den angebotenen Technologien vereinen und ihre eigene Roadmap finden. Für SAP als Hersteller wird wichtig sein, die Leistungsversprechen insbesondere für jüngeren S/4HANA Bausteine zu erfüllen, ich denke hier vorrangig an die Logistikfunktionalitäten. Für SAP-Partner dürfte es unabdingbar werden, ihre Produkte und Lösungen kurzfristig auch für den S/4HANA Einsatz zu optimieren und anzubieten.“

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