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Business Process Operations: So überwacht und sichert man den fachlichen SAP-Betrieb

Der SAP Solution Manager 7.2 beinhaltet auch den Bereich Business Process Operations: Darin sind alle wichtigen anwendungsrelevanten Funktionen vereint, um einen reibungslosen und fehlerfreien Betrieb der Kerngeschäftsprozesse gewährleisten zu können.

SAP fasst das effektive und effiziente Anwendungsmanagement unter dem Begriff „Run SAP like a Factory“ zusammen. Jan Rauscher zeigt in seinem Gastbeitrag, wie man den fachlichen SAP-Betrieb mit Hilfe des Solution Managers verwalten, überwachen und kontinuierlich verbessern kann.

Jan Rauscher gehört zum Autorenteam des SAP-Partners SALT Solutions, das ein Praxishandbuch für den SAP Solution Manager 7.2 bei SAP PRESS herausgebracht hat. Er leitet den Geschäftsbereich „SAP Solution Manager Beratung“.

 

 

Business Process Operations

SAP Solution Manager Business Process OperationsMit der steigenden Komplexität der SAP-Systemlandschaften und einer zunehmenden Anzahl heterogener Systemlandschaften, wird es immer schwieriger in Fehlerfällen die richtigen Entscheidungen zu treffen und die notwendigen Aktivitäten einzuleiten.

Von großer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang das frühzeitige Erkennen von Ausnahmesituationen, die den Regelbetrieb der Geschäftsprozesse beeinträchtigen können. Durch Key Performance-Indikatoren (KPIs) kann eine gewisse Transparenz geschaffen werden, um den Zustand der verschiedensten Geschäftsprozesse darzustellen.

Business Process Operations umfasst mehrere Bereiche:

  • Geschäftsprozessüberwachung
  • Kontinuierliche Verbesserung der Geschäftsprozesse
  • Job-Verwaltung und -Überwachung
  • Datenkonsistenzmanagement und Schnittstellenüberwachung
  • Performance-Optimierung von Geschäftsprozessen

 

Diese Bereiche sind nahezu alle miteinander verbunden, das heißt, wenn beispielsweise ein Problem mit einer Schnittstelle besteht, kann es sein, dass auch ein später startender Hintergrundjob auf einen Fehler stößt. Um dies frühzeitig zu erkennen, sind die Bereiche eng miteinander verzahnt. Mit dem Release 7.2 des SAP Solution Manager ist die Plattform, die SAP-Kunden bei der Umsetzung der genannten Anforderungen unterstützen kann, stark gewachsen.

Die folgende Abbildung zeigt, wie sich der Bereich Business Process Operations zusammensetzt. Hier können Sie schon erkennen, dass es eine enge Verzahnung zwischen den verschiedenen Teilbereichen (z. B. Jobs, Schnittstellen etc.) gibt, die als Basis eines Geschäftsprozess dienen.

Business Process Operations
Quelle: SALT Solutions AG

 

Geschäftsprozess-Monitoring

Im SAP Solution Manager 7.2 ist das Geschäftsprozess-Monitoring vollumfänglich in die neue Lösungsdokumentation integriert. In den alten Versionen waren die Dokumentation der Geschäftsprozesse und das Einrichten von Monitoring-Objekten zwei komplett voneinander getrennte Bereiche. Ab Version 7.2 ist die Lösungsdokumentation der zentrale Einstieg für beide Szenarien.

Um das Geschäftsprozess-Monitoring nutzen zu können, müssen zunächst die entsprechenden Geschäftsprozesse, zumindest rudimentär, in der Lösungsdokumentation hinterlegt werden.

Der Prozess der Implementierung eines Geschäftsprozess-Monitorings untergliedert sich grob in fünf Teilschritte:

  • Dokumentation der Prozesse
  • Monitoring-Objekt erstellen
  • Monitoring-Objekt konfigurieren
  • Konfiguration speichern und generieren
  • Monitoring-Objekt aktivieren

Im Buch sind sie ausführlich beschrieben.

 

Geschäftsprozessoptimierung

SAP bezeichnet den Teilbereich Geschäftsprozessoptimierung (Business Process Improvement, BPI) gerne auch als „Health Check für die eigenen Geschäftsprozesse“. Ziel dieses Checks soll es sein, Ineffizienzen und kaum oder nicht effektive Prozessteile und -objekte zu identifizieren und diese dann zu optimieren.

Die Verwendungen der Werkzeuge der Geschäftsprozessoptimierung hat folgende Ziele:

  • Gesteigerte Prozesstransparenz
  • Optimierte Prozesskosten
  • Gesteigerte Kundenzufriedenheit
  • Bessere Datenqualität

Der Bereich der Geschäftsprozessoptimierung beinhaltet eine Vielzahl von Methoden und Werkzeugen, um diese Ziele zu erreichen.

In einem weiterführenden Beitrag haben wir beschrieben, wie man beispielsweise die Dokumentation von Prozessvarianten mit dem SAP Solution Manager durchführen kann.

 

Jobverwaltung

Mit der Jobverwaltung stellt der SAP-Solution Manager ein Werkzeug bereit, um die Jobs in der kompletten Systemlandschaft von einem zentralen Ort aus zu verwalten. Für den optimalen Betrieb der Geschäftsprozesse sind funktionierende und gut geplante und überwachte Jobs eine elementare Basis. Folgende Funktionen können bei der Jobverwaltung genutzt werden:

  • Jobanträge
  • Jobdokumentation
  • Jobeinplanung
  • Job-Monitoring

Die Verwendung von Jobanträgen hilft dabei, den Überblick über den kompletten Jobprozess zu behalten. Bevor ein Benutzer einen Job einplanen kann, muss er diesen Job über einen Antrag anfordern. Während dieses Prozesses wird die Anfrage geprüft und, falls alle Kriterien erfüllt sind, schließlich freigeben. Erst nachdem alle Schritte abgehandelt wurden, wird der Job eingeplant.

Bei der Jobdokumentation, handelt es sich um ein zentrales Dokument, welches für die zentrale Verwaltung, Dokumentation und Einplanung von Hintergrundjobs genutzt wird.

Prinzipiell bestehen zwei Möglichkeiten, einen Job einzuplanen. Entweder kann der Job direkt eingeplant werden oder die Einplanung über eine Jobdokumentation erfolgen.

Bei der direkten Einplanung, wird die Anlage einer vorgelagerten Jobdokumentation verzichtet. Dabei wird der SAP Solution Manager verwendet, um den Job direkt im verwalteten System einzuplanen.

Neben dem direkten Weg kann die Einplanung auch über die Jobdokumentation durchgeführt werden. Die Jobeinplanung kann entweder mit Hilfe des SAP-Einplaners (BC-XBP) oder auf Basis eines externen Einplaners (z.B. SMSE) durchgeführt werden.

Das Job-Monitoring ist ein wichtiges Werkzeug für die Überwachung der korrekten Ausführung von Hintergrundjobs. Damit wird zentral ein Überblick über den Ausführungsstatus ermöglicht und es kann bei negativen Ergebnissen schnell und zielgerichtet reagiert werden. Ferner beinhaltet das Job-Monitoring eine Reportingfunktion, die ohne direkten Zugriff auf das Satellitensystem genutzt werden kann.

 

Datenkonsistenzmanagement

Früher war die Gewährleistung der Datenkonsistenz wesentlich einfacher zu bewältigen als heute, da die Applikationen meist nur auf einem System beziehungsweise einer Datenbank liefen. Doch mittlerweile kommen im Normalfall mehrere Systeme und Datenbanken gleichzeitig zum Einsatz. Meistens fehlt hierbei aber der benötigte Synchronisierungspunkt.

Damals wie heute ist es essentiell, dass in den Geschäftsprozessen auf konsistente Daten zugegriffen werden kann. Auch wenn Daten redundant gelagert werden, müssen diese stets die gleichen Informationen zur Verfügung stellen. Erst wenn diese Konsistenz gewährleistet ist, können die Geschäftsprozesse korrekt ablaufen. Aber auch geschäftliche Entscheidungen können nur dann sinnvoll getroffen werden, wenn sie auf den gleichen Daten basieren.

Mit Hilfe des Datenkonsistenzmanagements des SAP Solution Managers kann die Konsistenz der Daten sichergestellt werden. Durch die Funktionen und Werkzeuge der Datenkonsistenzverwaltung können frühzeitig Fehler erkannt und gehandelt werden, um diese zu beheben und zukünftig zu vermeiden.

 

Empfehlungen aus der Praxis:

 

Was verpasst man, wenn man diese Funktionen nicht nutzt?

Durch die zentrale Verwaltungsmöglichkeit sollen die folgenden Aufgaben besser bearbeitet werden können:

  • Ursachen von Problemen können schneller identifiziert und Services wiederhergestellt werden, falls Schnittstellen oder andere elementare Komponenten ausfallen.
  • Es kann sichergestellt werden, dass Geschäftsprozesse mit der besten Performance und vor allem korrekt ablaufen.
  • Es erfolgt eine durchgängige Überwachung aller Komponenten eines Geschäftsprozesses.

Der Bereich Business Process Operations ist sehr vielschichtig. Das zugrundeliegende Ziel ist jedoch einfach darzustellen: Die Anforderungen von IT- und Fachabteilungen sollen gleichermaßen durch die Werkzeuge abgedeckt werden

 

Wie baut man sich individuelle Dashboards zur Überwachung?

Die Dashboards für den Betrieb von Geschäftsprozessen stellen geschäftskritische KPIs grafisch dar. Solche Dashboards können selbst eingerichtet werden, indem Sie die Kachel „Konfiguration – Dashboards Betrieb von Geschäftsprozessen“ im Fiori Launchpad aufrufen.

Hier müssen zunächst analytische Kennzahlen (AKZIs) definiert werden. Im Bereich Panel können eine oder mehrere analytische Kennzahlen einem Panel zugeordnet werden. Ein solches Panel beinhaltet Beschriftungen, Diagrammtypen und Ähnliches zu einer analytischen Kennzahl. Anschließend kann das eigentliche Dashboard definiert und die angelegte Panel-Instanz hinzugefügt werden.

Bitte beachten Sie hierzu auch einen Beitrag, was bei der Einrichtung des Geschäftsprozess Monitorings mit dem SAP Solution Manager zu beachten ist und welche Fallstricke es gibt.

 

Wie kann man Performanceoptimierungen für Geschäftsprozesse erreichen?

Für Anwender spielt die Geschäftsprozess-Performance eine besondere Rolle, da diese direkt spürbar ist. Oft verschlechtert sich die Performance erst im Laufe der Zeit und wird nicht direkt von einer Systemüberwachung erkannt. Wichtig ist es hier, die entsprechenden kritischen Geschäftsprozesse zu überwachen, so dass bei schlechter werdenden Benutzerantwortzeiten die notwendigen Gegenmaßnahmen ergriffen werden können. Wenn Performanceengpässe auftreten, müssen Sie zuerst die Ursache der schlechten Antwortzeiten analysieren. Hier bietet Ihnen der SAP Solution Manager verschiedene Funktionen und Dashboards an.

Um im konkreten Fall Hilfestellung geben zu können, bietet SAP einen Self-Service für die Performanceoptimierung (Guided Self Services (GSS)) an. Wenn Sie diesen Service von SAP beziehen, können Sie gemeinsam mit SAP versuchen, die Komplexität Ihrer Geschäftsprozesse zu verringern und die Performance spürbar erhöhen. Wichtige Voraussetzung hierfür ist, dass die Geschäftsprozesse im SAP Solution Manager bereits dokumentiert sind.

 

 

Weiterführende Informationen:

Einrichtung und Fallstricke beim Geschäftsprozess-Monitoring mit dem SAP Solution Manager 7.2

Dokumentation von Prozessvarianten mit dem SAP Solution Manager

Download: SAP Solution Manager 7.2 – Funktionen und Nutzen

SAP Solution Manager 7.2 Überblick: Was er kann – wem er nützt

 

Im Kapitel 11 „Fachlicher Betrieb“ wird das Themengebiet dieses Artikels ausführlich beschrieben:

 

Leseprobe, Inhaltsverzeichnis und Bestellmöglichkeit:

 

Praxishandbuch SAP Solution Manager

Bechler – Hömer – Markert – Michel – Rauscher – Steinsberger

79,90 Euro – ca. 800 Seiten im Rheinwerk Verlag

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