SAP Systemkonsolidierung, Harmonisierung und Vereinfachung | smartcon SAP Konferenz 2014

Im Vorfeld der smart|con SAP Konferenz interviewten wir Marcus Scott, Sales Manager der SNP Schneider-Neureither & Partner AG, und baten ihn um einen Ausblick auf die Konferenz: Warum sind die Konsolidierung, Harmonisierung und Vereinfachung von SAP Systemlandschaften ein wichtiges Dauerthema für IT-Verantwortliche? Welche Notwendigkeiten, Restriktionen und Möglichkeiten haben SAP Anwender hierbei?

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IT-Onlinemagazin: Herr Scott, unser Investitionsmonitor hat ergeben, dass 38% der SAP Kunden 2014 vorrangig in die Konsolidierung ihrer SAP-Landschaft investieren – und nicht in Innovationen.

Interview-Marcus-Scott-SNPMarcus Scott: Die Konsolidierung und Harmonisierung von IT-Landschaften mag auf den ersten Blick wie ein alter Hut klingen, doch sind entsprechende Transformationsprojekte für viele Unternehmen auch in diesem Jahr Top-Thema. Gründe sind vor allem die Integration neuer Systeme nach Zukäufen und Zusammenführungen, die Reorganisation von Geschäftsprozessen, aber auch Ausgliederungen oder Verlagerung von Unternehmensteilen.

Zudem werden IT-Systeme mit jeder Softwareaktualisierung technisch ausgereifter. Daher müssen Firmen mit den zunehmend komplexeren IT-Systemen mithalten können, um technologisch sowie wirtschaftlich wettbewerbsfähig zu bleiben.

Ebenso wichtige Treiber sind „Aufräumarbeiten“ innerhalb der eigenen IT-Systeme, um eine gute Grundlage für Innovationen wie SAP HANA, Cloud oder Mobility überhaupt erst zu schaffen. Unternehmen müssen somit oftmals ihre Landschaft erst konsolidieren, um im zweiten Schritt in Innovationen investieren zu können.

 

Bei der smart|con SAP Konferenz im November sprechen Sie in einer „Icebreaker Session“ zum Thema „Nicht ob, sondern wann: Möglichkeiten zur Standardisierung von Geschäftsprozessen im Rahmen von Migrationsprojekten“. Was steckt dahinter?

Heutzutage ist die Real- sowie die Finanzwirtschaft durch Unternehmensumstrukturierungen, wie etwa Mergers & Acquisitions konstant in Bewegung. Auch kleinere und mittlere Unternehmen sind hiervon betroffen. Die Themen IT-Transformation und ERP-Harmonisierung stehen daher immer wieder auf der Agenda von IT-Verantwortlichen. Außerdem führen neu eingeführte Prozesse und das ständig steigende Datenwachstum zu zunehmender Komplexität und Heterogenität der Systeme. Unternehmen müssen heute in der Lage sein, ihre eigene Geschäfts- und IT-Strategie regelmäßig zu überprüfen und sich und ihre IT-Systeme schnell an Veränderungen im Geschäftsumfeld anzupassen – und das im besten Fall mit so wenig Aufwand wie möglich.

Vor dem Hintergrund von Internationalisierung und den Trendthemen wie Big Data, Mobility und Cloud Computing stellt sich also nicht die Frage ob, sondern wann Unternehmen ihre IT-Systeme fit für die Zukunft machen.

Allerdings sind IT-Transformationen der eigenen Systeme anspruchsvoll, zeitintensiv, konfliktanfällig und können nur einzeln durchgeführt werden. Heterogene Geschäftsfelder, länderspezifische Regularien, diverse Produktions- und Lagerstandorte, unterschiedliche Vertriebsstrukturen – all das lässt sich in den wenigsten Fällen mit einer einzelnen Standardsoftware abbilden.

Als Folge werden IT-Transformationen oftmals als alleinstehende Projekte durchgeführt. Eine unpräzise Durchführung kostet zusätzliches Geld und Zeit. Deswegen handelt es sich bei den meisten sogenannten IT-Transformationen oftmals nur um eine Optimierung der IT-Systemlandschaft. Damit sich firmeneigene IT-Systeme Geschäfts- und Technologieveränderungen bestmöglich anpassen können, ist jedoch eine vollständige Transformation dieser IT-Funktionen notwendig und nicht nur die selektive Optimierung einzelner Funktionen. Da es sich bei ERP-Systemen um einen geschäftskritischen Bestandteil des ganzen Unternehmens handelt, muss es Ziel sein, eine Business Transformationen schnell, sicher, kosteneffizient und ohne Einfluss auf das laufende Geschäft in der IT umzusetzen.

SNP hat daher mit der Software SNP Transformation Backbone eine Lösung entwickelt, die Änderungen in IT-Systemen automatisiert analysiert und standardisiert umsetzt.

 

Welche wichtigsten Harmonisierungs- und Konsolidierungsbedarfe sehen Sie bei Ihren Kunden und in den Projekten? Was bringt den größten Nutzen?

In erster Linie sollen mit Konsolidierungsprojekte Geschäftsprozesse harmonisiert werden. Immer häufiger ist damit aber auch der Wunsch verbunden, die Komplexität der Systeme insgesamt zu reduzieren. Aktuell sehen wir zwei wichtige Gründe, warum Unternehmen IT-Transformationsprojekte durchführen:

Der erste Grund ist, dass sich gerade größere und internationale Unternehmen durch eine heterogene Systemlandschaft auszeichnen. So betreiben Tochterunternehmen, Ländergesellschaften oder Vertriebsniederlassungen in anderen Ländern häufig völlig autark vom Mutterkonzern arbeitende ERP-Systeme, die in der Regel durch zahlreiche branchen- oder betriebsspezifische Eigenentwicklungen gekennzeichnet sind. Dies wiederum begünstigt das Entstehen vieler Schnittstellen, Medienbrüche und heterogene Stammdatenstrukturen. Eine derartige Systemlandschaft führt zu Ineffizienzen in inner- und außerbetrieblichen Material-, Informations- und Finanzflüssen und erschwert ein unternehmensübergreifendes Konzerncontrolling. Außerdem können Partner, Lieferanten und Zulieferer oft nicht in dem gewünschten Maße angebunden werden.

Solche Unzulänglichkeiten haben in der IT-Systemlandschaft erhebliche Auswirkungen auf den gesamten Geschäftsbetrieb. Die über einen langen Zeitraum entstandenen heterogenen Systeme liefern relevante und verwertbare Informationen häufig viel zu langsam und in einer schlechten Qualität ab. Unternehmen verlieren durch eine fragmentierte ERP-Landschaft außerdem an Agilität und Flexibilität, die für zukünftiges Wachstum und die Sicherstellung der eigenen Wettbewerbsfähigkeit von entscheidender Bedeutung ist.

Zudem bedingen Veränderungen im Geschäftsumfeld auch Änderungen von Organisationsstrukturen, Geschäftsprozessen und Unternehmensinfrastrukturen, die entsprechend berücksichtigt und abgebildet werden müssen.

Der zweite Grund ist, das eigene System fit für Innovationen wie In-Memory und Mobility zu machen. Voraussetzung ist jedoch, große Datenmengen in kurzer Zeit durch geeignete IT-Infrastrukturen übertragen zu können. Denn die neuen Technologien verknüpfen nicht nur Menschen, sondern auch Maschinen, Standorte, Anlagen, Lagersysteme, Produkte und Prozesse rund um die Uhr und weltweit. Ein stetiger Informationsaustausch in Echtzeit entsteht, der wiederum einen enormen Datenanfall mit sich bringt. Um dieser Herausforderung zu begegnen gilt es, bestehende Systemgrenzen zu überwinden sowie bis dato heterogene und komplexe Systeme kostengünstig zusammenzuführen.

 

Vielen Dank für das Gespräch.

Das Interview führte Helge Sanden, Chefredakteur des IT-Onlinemagazins.

 

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