DevOps ist für SAP-Organisationen ein wichtiges Zukunftsthema: 57 Prozent der Verantwortlichen halten es für wichtig oder sehr wichtig. Gründe für die DevOps-Nutzung dürften darin liegen, dass sich die Releasefrequenz im SAP-Umfeld erhöhen wird, man schneller auf Anforderungen reagieren kann und eine höhere Qualität der Prozesse im Software-Lebenszyklus erreichbar ist, wenn IT-Entwicklung und IT-Betrieb verknüpft wird.
Der DevOps-Reifegrad in den SAP-Organisationen ist noch nicht sehr ausgeprägt. 4 Prozent nutzen es unternehmensweit, 14 Prozent in mehreren Bereichen und 20 Prozent in ersten Piloten in einem Bereich. Rund 60 Prozent der Umfrageteilnehmenden beschäftigen sich aktuell aktiv mit DevOps für SAP. Das sind in Kurzform einige Ergebnisse des IT-Onlinemagazin Stimmungsbarometers im März 2022, bei dem 100 Stimmen abgegeben wurden. Die Umfrage wurde von Basis Technologies gesponsert und fachlich begleitet.
„Die Vorteile von DevOps liegen auf der Hand: schnellere Releases, höhere Qualität, engerer Kundenkontakt. Die Hürden auf dem Weg der Umsetzung scheinen jedoch für viele Unternehmen gerade im Bereich ihrer SAP-Applikationen noch zu hoch, jedoch steigt hier zunehmend der Druck aus den Fachabteilungen in Richtung schnellerer und sicherer Realisierungen der Anforderungen. Nach meiner Erfahrung ist es wichtig, dass das Thema DevOps in der IT-Strategie fest verankert ist – sonst lässt sich eine erfolgreiche Transformation kaum realisieren“, bewertet Uwe Bohnhorst, Managing Director bei Basis Technologies, die Umfrageergebnisse.
„Early Adopter berichten positiv von den Verbesserungen durch DevOps im SAP-Umfeld. Einige dieser Unternehmen bereiten die nächste Ausbaustufe, nämlich DevSecOps vor, weil die Sicherheitsanforderungen rasant steigen“, beobachtet Helge Sanden (IT-Onlinemagazin).
Häufigere SAP-Releases werden erwartet
Halbjährliche SAP-Release-Frequenz dominiert aktuell noch
Auf die Frage, welche Release-Frequenz aktuell im eigenen SAP-Umfeld herrscht, gaben 28 Prozent halbjährlich, 10 Prozent quartalsweise und 25 Prozent monatlich an. Wöchentliche SAP-Releases haben 17 Prozent, täglich 14 Prozent und mehrmals tägliche SAP-Releases sogar 6 Prozent.
2025 erwarten viele monatliche oder wöchentliche Releases
Auf die Frage, welche Release-Frequenz sie im Jahr 2025 erwarten, stimmten 11 Prozent halbjährlich, 22 Prozent quartalsweise, 23 Prozent monatlich, 23 Prozent wöchentlich, 17 Prozent täglich und 4 Prozent mehrmals täglich.
SAP-Release-Frequenz erhöht sich
Halbjährliche SAP-Releases verschieben sich mindestens zu quartalsweisen Aktualisierungen, aber auch wöchentliche oder täglich dürften demnach zunehmen, wenn man auf die Veränderungen von 2022 zu 2025 schaut:
„Diese Tendenz verwundert mich gar nicht. Unsere Kunden berichten genau diesen Anstieg in der Kadenz hin zu wöchentlichen Releases. Es freut mich, dass Transporte, die mehrmals am Tag durchgeführt werden müssen, anscheinend ein auslaufendes Modell sind und die Entwicklung hin zu mehr Planbarkeit und mehr Stabilität geht“, meint James Barter, Solution Director bei Basis Technologies.
DevOps für SAP ist ein relevantes Thema
Auf die Frage, welche Relevanz DevOps für SAP im eigenen Unternehmen hat, sagen 34 Prozent der Teilnehmenden an der Umfrage „eher unwichtig“ oder „unwichtig“. 9 Prozent sind sich noch unsicher. 57 Prozent bewerten DevOps für SAP als „wichtig“ oder „eher wichtig“.
Nutzung von DevOps für SAP noch im Ausbau
Der DevOps-Reifegrad in den SAP-Organisationen ist noch im Aufbau befindlich: Erst 4 Prozent nutzen es unternehmensweit, 14 Prozent in mehreren Bereichen und 20 Prozent in ersten Piloten in einem Bereich. 40 Prozent haben noch nichts geplant und 22 Prozent bereit aktuell DevOps für SAP vor.
Wenn wir uns erinnern, dass 57 Prozent DevOps für SAP positiv bewerten und 38 Prozent produktive Erfahrungen sammeln, gibt es noch eine Lücke. Zählt man die 22 Prozent hinzu, die sich in Vorbereitungen befinden, passen die Zahlen wieder.
Man kann daraus schließen, dass Erkenntnis der Relevanz und Aktivitäten im Einklang stehen und offenbar nicht auf die lange Bank geschoben werden, denn 60 Prozent der Unternehmen beschäftigen sich aktuell aktiv — mit unterschiedlicher Intensität — mit DevOps für SAP.
Vorteile durch DevOps für SAP
Wobei kann DevOps für SAP helfen?
Die Verkürzung der Entwicklungsdauer und time-to-market erreichen 50 Prozent als Ergebnis der DevOps-Nutzung für SAP. Gleich danach kommt die Erhöhung der Kundenzufriedenheit mit 44 Prozent. Die Automatisierung von IT-Prozessen und die Erhöhung der Systemstabilität liegen etwa gleichauf mit 34 und 30 Prozent. Kostenoptimierung lassen sich demnach nur bei 16 Prozent erreichen und die Erhöhung der Systemsicherheit steht mit 14 Prozent auf dem letzten Platz. Es waren mehrere Antworten möglich.
„Es freut uns, dass unser immerwährender Satz „Fachbereich bestellt gestern, wir setzen heute um und sollen morgen live gehen“ sich tatsächlich durch die Befragung widerspiegelt. Es scheint unseren Unternehmen tatsächlich um die höhere Kundenzufriedenheit und den Wettbewerbsvorteil durch den schnelleren Go-To-Market zu gehen. Interessant ist, dass die Kostenoptimierung eher irrelevant erscheint“, meint Achim Töper, Senior DevOps Solution Specialist bei Basis Technologies.
Erwartungen an DevOps für SAP
Auf die Frage, welche Erwartungen die SAP-Kunden an DevOps haben, steht die höhere Qualität der Prozesse im Software-Lebenszyklus an erster Stelle. 37 Prozent erwarten eine höhere Transparenz zum Bearbeitungsstatus aller Kundenanforderungen, 35 Prozent Automatisierungsmöglichkeiten für den gesamten Softwarelebenszyklus, 33 Prozent die Entlastung der Fachabteilungen von manuellen Aufwänden bei Change und Test und 29 Prozent die Vermeidung von Medienbrüchen von der Anforderung bis zu Produktivsetzung eine Änderungsanforderung.
„Wir erläutern DevOps ja immer mit Prozessoptimierung, was sich in der Häufigkeit der führenden Antwort „Höhere Qualität“ ausdrückt. Ich wundere mich jedoch, dass die Vermeidung von Medienbrüchen, also eine durchgängige Development-Tool Chain, als Antwort von den Befragten nicht betont wird. In zwei von drei unsere Kundenpräsentationen wird eine Integrierung in vorhandene Ticketing-Tools als notwendig erachtet, um eine komplette durchgängige Sicht zu erzielen“, beobachtet Achim Töper.
DevOps für SAP hilft SAP-Organisationen
Fazit
- Die SAP-Release-Zyklen dürften sich bis 2025 weiter verkürzen
- 50 Prozent erreichen durch DevOps für SAP eine Verkürzung der Entwicklungsdauer
- 51 Prozent erwarten eine höhere Qualität der Prozesse im Software-Lebenszyklus
- Rund 60 Prozent der Unternehmen beschäftigen sich aktiv mit DevOps für SAP
- Nur 34 Prozent sehen DevOps für SAP als unwichtiges Thema
Uwe Bohnhorst zieht folgende Schlüsse aus den Umfrageergebnissen:
„Mit der fortschreitenden Digitalisierung und der immer enger werdenden Integration von Geschäfts- und IT-Prozessen ist eine schnellere Auslieferung von neuen SAP-Funktionen und Innovationen unverzichtbar. Dass die DevOps-Bewegung dabei hilft, die Softwareentwicklung und den Betrieb enger zusammenzulegen, geht ja auch deutlich aus der Umfrage hervor.
In diesem Zusammenhang wird unserer Meinung nach die Umsetzung von DevOps und agiler Methoden in den Unternehmen in den nächsten Monaten rasant zunehmen, da der Druck vom Markt und der Fachbereiche rapide gestiegen ist, und die Werkzeuge und Tools zunehmend kein Hindernis mehr darstellen.“
IT-Roundtable:
Wie man DevOps für SAP ausprobiert und etabliert
► Franz Hiltscher (Director SAP Solutions | REALTECH)
► Stefan Nogly (Head of DevOps | toom Baumarkt)
► Thomas Winkler (SAP SolMan Experte und Focus Build Coach)
► Achim Töper (Senior DevOps Solution Specialist | Basis Technologies)
► Boris Zarske (Produktmanager für DevOps mit SAP BTP | SAP SE)
► Helge Sanden (Gastgeber und Moderator | IT-Onlinemagazin)