DE-VAU-GE erreicht Bestwert „Standardisierungsgrad SAP ERP-System“

In einer von West Trax durchgeführten Analyse hat der Konsumgüterhersteller DE-VAU-GE im Bereich „Standardisierungsgrad ERP-System“ den Bestwert in der Branche (Benchmark der Branche Konsumgüter mit 186 SAP Analysen) erreicht.

Wir fragten Hartmut Schröder, Head of IT bei DE-VAU-GE, wie es das Unternehmen schafft, nah am Standard zu sein, welche Projekte dieses Jahr geplant sind und wie man sich auf S/4HANA vorbereitet.

 

Was tun Sie, damit Ihr Unternehmen nah am SAP-Standard bleibt?

SchröderDas Unternehmen DE-VAU-GE ist ein mittelständiger Konsumgüterhersteller von Handelsmarken im Cerialien-, Müsli-, Frucht- und Müsliriegelsegment. Durch die Anforderungen im Geschäftsumfeld sind wir gezwungen alle Geschäftsprozesse sehr flexibel, schlank und effizient abzubilden.

Das gilt sowohl für die physischen Prozesse als auch für die SAP Prozesse. Die Stärke des Mittelstandes ist die hohe Flexibilität und Veränderungsgeschwindigkeit, so dass es definitiv bewährt hat, so nah wie möglich am Standard zu bleiben, um nicht bei der Realisierung der nächsten Anforderungen an ehemals richtigen Modifikationen zu scheitern. Nach meinen Erfahrungen hat es sich ebenfalls bewährt, die interne Organisation den Standardprozessen im SAP ECC unterzuordnen und nicht den Reorganisationsaufwand zu scheuen.

 

Wodurch konnten Sie den Bestwert in der West Trax Analyse erreichen?

Wir befinden uns seit vier Jahren in der Konsolidierungsphase der SAP ECC Anwendung, bei gleichzeitiger Erweiterung. Konsolidierung heißt hier eindeutig, den vorhandenen SAP Standard mit der etablierten Lösung abzugleichen und ggf. darauf zu wechseln. Bei Anwendungserweiterung ist grundsätzlich der Standard die erste Wahl, üblicherweise wurde dieser dann um fehlende Monitoring-Komponenten ergänzt, aus denen wiederum in die Standardtransaktionen verzweigt wird.

 

Haben Sie für 2018 größere Projekte geplant?

Das größte Projekt der Zukunft ist natürlich der Wechsel auf S/4HANA. Kurz- und mittelfristig befinden wir uns in der Vorbereitungsphase, um die Umstellung sinnvoll und realistisch in die Unternehmensstrategie zu integrieren. Nach aktuellem Kenntnisstand werden wir uns in den nächsten Jahren mit dem sogenannten Housekeeping, dem Rückbau vorhandener Modifikationen sowie gegebenenfalls sinnvollen Release-Wechseln beschäftigen.

Das Ziel ist hier definitiv die größtmögliche S/4HANA readiness, intern und mit geringstmöglichem Aufwand zu erreichen.

 

Wurden von West Trax auch die Stammdaten untersucht?

Die Stammdaten sind nicht geprüft worden, aber ich kann folgendes dazu sagen:

Aufgrund unserer Struktur und der Versorgung unserer Kunden mit Handelsmarken, haben wir nur einige tausend Materialien zu betreuen. Diese werden mittels eines Regelwerkes über die jeweiligen Materialarten und Lebenszyklusstatus zentral überwacht, angelegt und dezentral überprüft und geändert.

Das Ganze wird durch einen SAP Workflow unterstützt. Weiterhin werden Vorgänger und Nachfolgerbeziehungen über die gesamte Struktur, mit Exklusivitätsprüfung nachgehalten. Das alles gilt nicht nur für Materialstämme, sondern auch für die Status von Stücklisten, Rezepten und Fertigungsversionen.

Dieses Vorgehen verlangt durchaus Aufwand und Monitoring mit Erinnerungen, versetzt uns aber in die Lage, stabile und vollständige Stammdaten über den Lebenszyklus der Artikel zu verwenden und wir können fokussieren auf die aktuell Relevanten. Dass wir einen hohen Stellenwert darauf legen, zeigt auch, dass wir eine zentrale Stelle geschaffen haben, die sich um die Qualität der Daten kümmert.

Hinsichtlich S/4HANA gehe ich aktuell davon aus, dass wir keine großen Probleme zu erwarten haben, da unsere Stammdaten auf einem guten Niveau sind.

 

… und wie bereiten Sie sich auf die DSGVO (Datenschutzgrundverordnung) vor?

Aufgrund unseres Geschäftsmodells sind wir glücklicherweise nicht so stark von DSGVO betroffen, da wir kein direktes Endkonsumentengeschäft betreiben. Damit beschränken sich die neuen Anforderungen im Wesentlichen auf den Datenschutz, wie er bisher bestand und im Haus gelöst ist. Die Lösungen zur Vorbereitung unseres SAP System sind zurzeit in der Prüfung und werden rechtzeitig bis zum Mai 2018 realisiert sein.

 

Vielen Dank, Herr Schröder.

Die Fragen stellten Birgit Kasimirski (West Trax) und Helge Sanden (IT-Onlinemagazin)

 

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