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Digitalisierung der Supply Chain mit S/4HANA

SAP-Anwendern im Produktionsumfeld steht nach dem Umstieg auf S/4HANA mit dem PP/DS-Modul ein flexibles, schnelles und komfortables Tool zur Produktionsfeinplanung zur Verfügung.

„Für eine erfolgreiche und möglichst zügige Umstellung sind die Vorbereitungen wie Analysen, Pre-Checks, Simplifizierungen und Projektplanung entscheidend – das zeigt auch die Erfahrung einer Brownfield-Migration“, sagen Ralf Bernhard (Foto), Geschäftsführer, und Frank Peks, Principal Consultant SCM, des SAP-Partners CONSILIO.

In ihrem Gastbeitrag berichten sie, wie Produktionsunternehmen denS/4HANA-Umstieg auf SAP können.

 

Fertig zum Absprung: S/4HANA-Umstellung richtig planen

Die Wettbewerbsfähigkeit produzierender Unternehmen wird in hohem Maße durch Flexibilität in der Fertigung und schnelle Reaktion auf Kundenwünsche definiert. Transparenz, Zugriff auf Echtzeitdaten und somit Digitalisierung der Supply Chain sind die Basis für eine Produktionsplanung, die eine solche Flexibilität ermöglicht.

Mit der neuen, in-memory-basierten S/4HANA-Suite stellt SAP Produktionsunternehmen eine Plattform zur Verfügung, die Daten aus dem Supply Chain Management und Informationen aus dem Shop-Floor, wie Maschinendaten und -verfügbarkeiten sowie Mitarbeiterqualifikation, direkt integriert und miteinander verknüpft.

 

Verbesserte Planungsqualität mit S/4HANA möglich

Für Nutzer der SAP ERP Business Suite, die bislang mit Hilfe eigener Tools und oft auch manuell planten, bedeutet der Umstieg auf S/4HANA eine unmittelbare und sprunghafte Verbesserung der Planungsqualität. Die neuen Fiori-basierten Benutzeroberflächen mit komfortablen Apps machen die Anwendung zusätzlich auch für die Mitarbeiter attraktiv. So ermöglichen beispielsweise die Apps für Kapazitätsauslastung, Plantafel oder Schichtpflege ein schnelles Switchen von der Übersicht zur Planung.

 

Verbesserungspotenziale auch für SAP APO Nutzer

Diese stark verbesserte Usability, eine vereinfachte Architektur und die Chance, an Weiterentwicklungen sofort zu partizipieren, setzen auch für die andere große Gruppe der SAP-Anwender einen Wechsel-Anreiz: Unternehmen, die zusätzlich zum ERP bereits die Erweiterung Advanced Planning and Optimization APO SCM im Einsatz haben. Grundsätzlich ist ja der Umstieg nur eine Frage der Zeit, da die Wartung für die bestehende ERP Business Suite auf 2025 begrenzt ist.

 

S/4HANA-Umstellungen brauchen solide Vorbereitung

Laut dem DSAG-Investitionsreport 2019 planen auch fast drei Viertel der befragten Unternehmen bereits den Wechsel1. Doch trotz der Planung anhand vordefinierter Meilensteine ist der Umstieg nicht so einfach, denn es fehlen Routinen. Laut der erwähnten Erhebung der DSAG arbeiten derzeit etwa drei Prozent der befragten SAP-Anwender mit S/4HANA. Demnach waren noch nicht alle der im Vorjahr als geplant angegebenen Projekte umgesetzt. Die Vertreter der SAP-Anwendergruppe gehen auch davon aus, dass sich einige der Transformationsprojekte als komplexer und aufwändiger erwiesen als zunächst angenommen.

Darin zeigt sich, wie wichtig vor allem die ersten Schritte sind: Analyse, Vorbereitung und Projektplanung. Basierend auf der Erfahrung einer Brownfield-Migration von APO SCM auf S/4HANA soll diese Vorbereitungsphase deshalb näher beleuchtet werden:

 

Ein System, ein Materialstamm

Zunächst: Was ändert sich Im Vergleich zum externen APO SCM? Die Planungsprozesse für Absatzplanung (DP), Supply Network (SNP) und globale Verfügbarkeit (GATP) werden ausgelagert. Strategische Lösung der SAP dafür ist die Integrierte Business Planung (IBP) in der Cloud. PP/DS, die erweiterte Produktions- und die Feinplanung dagegen, sind nahtlos in S/4HANA integriert. Das heißt, an die Stelle der Parallelsysteme ERP und SCM APO tritt nun ein System: Ein Materialstamm, ein Arbeitsplatz, ein MRP (Material Resource Planning).

Da die Schnittstellen-Logiken sowie alle kundeneigenen Entwicklungen im APO noch auf zwei Systeme ausgerichtet sind, werden Anpassungen nötig. Ein Beispiel dafür ist die Lohnbearbeitung, die komplett umgestellt wurde. Die lokalen Produktstämme in der Lohnbearbeitung im PP/DS entfallen, mit ihnen die CIF-Schnittstelle am Materialstamm.

 

Custom Code und Simplifizierung

Aber auch unabhängig von Schnittstellen-Logiken ist die Prüfung des Custom Codes unverzichtbar. Dazu werden Pre-Checks durchgeführt, um zunächst den kundeneigenen Code zu identifizieren. Danach ist zu entscheiden: Welche dieser Entwicklungen werden auch in Zukunft noch gebraucht und wie muss der Code an die HANA-Logik angepasst werden? Das spielt zum Beispiel bei häufigen Zugriffen auf Datenbanken eine Rolle, um angemessene Laufzeiten sicherzustellen.

Wie aufgeführt, gehören auch die Bearbeitung der Simplifizierungsliste und die Vereinfachung der bestehenden Prozesse zu den grundlegenden Schritten der Vorbereitungsphase.

 

Greenfield oder Brownfield?

Die entscheidende Frage für die Wahl des passenden Ansatzes lautet: Soll generell die Planungssituation erhalten bleiben, also auch die bisherigen Planungsergebnisse? Wenn ja, dann müssen auch die dazugehörigen Daten – Belege, Aufträge und Bedarfe – bei der Migration übernommen werden. In diesem Fall ist ein Brownfield-Ansatz angezeigt. Nach der Übernahme der Daten ist zunächst ein Upload-Download der Daten notwendig. Kundeneigene Entwicklungen, die innerhalb des PP/DS vorgenommen wurden, werden importiert, bevor dann PP/DS aktiviert wird. Anschließend erfolgt die Migration der Stamm- und Bewegungsdaten.

Ein weiterer Vorteil einer solchen Brownfield-Migration ist die Verkürzung der Einführungszeit und der Downtime. Oft lässt sich letztere auf ein Wochenende beschränken. Ein Projekt im vergleichbaren Umfang wie die beispielhaft angeführte Brownfield-Migration bei der MTU ist innerhalb von 9-15 Monaten umsetzbar. Eine Simplifizierung und Prozessanpassung ist in jedem Fall notwendig, jedoch kein Redesign der Prozesse.

Umgekehrt empfiehlt sich bei einem geplanten Redesign des Prozesses wie auch bei der Landscape Transformation ein Greenfield-Ansatz. Die Planung wird dann auf Basis der Daten komplett neu ausgeführt.

 

PP/DS zunächst im SAP ERP einführen

Im erwähnten Beispiel eines Umstiegs ohne externes APO geht die Initiative zur verbesserten Produktionsplanung häufig auch vom Fachbereich selbst aus, während die IT-Abteilung parallel ebenfalls den Wechsel zu S/4HANA plant. Auch wenn die Feinplanungsfunktionen nach der Umstellung automatisch zur Verfügung stehen und somit die Anliegen beider Abteilungen praktisch in einem Zug erledigt scheinen, ist es doch in der Praxis oft besser, den Prozess aufzuteilen: Die Umstellung auf S/4HANA wird übersichtlicher und weniger komplex, wenn die PP/DS-Funktion im Vorfeld als Add-on auf ERP implementiert wurde.

 

Fazit

PP/DS im Rahmen von S/4HANA ist als die strategische Standardlösung zur Produktionsfeinplanung zu sehen. Für die Umstellung sind gründliche Analyse und Vorbereitung entscheidend, hier sollten Unternehmen auch auf die Hilfe externer Experten zurückgreifen, die bereits über Erfahrungen in der Transformation verfügen. CONSILIO hat für den Wechsel auf S/4HANA beispielsweise das FAST-TRACK-Vorgehensmodell entwickelt. Das Ergebnis ist eine unternehmensspezifische und auf Implementierungs- und Migrationspfaden basierende Roadmap für den Umstieg.

 

CONSILIO Fast-Track Modell Umstieg S/4HANA
Fast-Track-Modell zum S/4HANA-Umstieg (Quelle: CONSILIO GmbH)

 

 

 

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