T-Systems: Drei Themen, die 2018 auf die SAP-Agenda gehören …

Drei dominierende Themen sieht T-Systems für die SAP-Agenda der Anwenderunternehmen für das Jahr 2018: die SAP S/4HANA Migration, die Integration von Multi-Cloud-Lösungen und SAP Leonardo für Digitalisierungsvorhaben und Innovationsprojekte.

Wir wollten wissen, warum diese Themen auf die Agenda gehören und haben bei T-Systems nachgefragt. Elena María Ordóñez del Campo (Senior Vice President SAP Solutions), Dr. Hartmut Wittig (Vice President IT Portfolio Management) und Wilfried Bauer (Senior Vice President Digital Integration) beantworteten unsere Fragen.

 

 

Warum sind diese drei Themen für SAP-Kunden in 2018 wichtig?

Elena María Ordóñez del Campo: Die Geschwindigkeit bezüglich SAP S/4HANA Transformationen ist in den Unternehmen sehr unterschiedlich. Unternehmen mit vielen Standorten oder Systemen sind tendenziell weiter. Da auch in einfachen Systemumgebungen einige Vorbereitungen getroffen werden müssen, sollte man schon jetzt mit der Planung beginnen. Zeitdruck ist kein guter Begleiter für ein derartiges Vorhaben.

Dr. Hartmut Wittig: Bei der Entwicklung der eigenen Cloud-Strategie ist es ähnlich. Wir spüren hier eine steigende Bereitschaft zur Cloudifizierung und eine Akzeptanz als alternatives Betriebsmodell. Laut PAC-Studie haben bereits rund 40 Prozent eine Cloud-Strategie. Vor jeder Vertragsverlängerung mit einem Dienstleister sollte man prüfen, ob der Betrieb in der Cloud eine Alternative darstellen kann.

Wilfried Bauer: Für die Digitalisierungs- und Innovationsprojekte bietet sich das SAP Leonardo Portfolio an. Um Optimierungspotential zu identifizieren und Wettbewervorteile nutzen zu können, wollen Unternehmen Big Data zu Smart Data verdichten, insbesondere IoT Prototypen ausprobieren und schnelle Effizienzergebnisse sehen. Dazu braucht es einen Grundstein an standardisierten Transformations- und Technologiemethoden, die durch finanzierbare Höchstleistungsinfrastruktur aus der Cloud ergänzt wird.

 

Was sind die Knackpunkte bei der Entwicklung der eigenen S/4HANA Roadmap?

Elena María Ordóñez del CampoElena María Ordóñez del Campo: Der Umstieg auf SAP S/4HANA ist kein Automatismus. Eine Transformation muss sauber geplant werden. Unternehmen kommen nicht darum herum zu prüfen, ob und in welchem Umfang eine Migration Sinn macht, welche Daten überhaupt migriert werden sollen und welche nicht. Stichwort: „Housekeeping“.

Wir empfehlen unseren Kunden eine übergreifende Ende-zu-Ende Betrachtung, die sowohl die Anwendungen als auch die Geschäftsprozesse und IT-Infrastruktur genauestens unter die Lupe nimmt. Und dabei hilft unser Cloudifier-Ansatz, ein standardisiertes, verlässliches und sicheres Transformationsprogramm mit vordefinierten Leistungspaketen zu Festpreisen.

Es empfiehlt sich zudem, vor der eigentlichen Migration ein Testsystem auf Basis von SAP S/4HANA aufzubauen – und zwar mit den tatsächlichen Daten und Prozessen des jeweiligen Unternehmens. Mit unserem sogenannten T-Systems Jump-Start on SAP S/4HANA auf Basis der sicheren Open Telekom Cloud können sich unsere Kunden Schritt für Schritt in Richtung SAP S/4HANA vortasten, ohne große Investitionen tätigen zu müssen.

Zum einen verschafft das einen ersten Eindruck von den Vorteilen, die SAP S/4HANA mit sich bringt, wie Echtzeit-Auswertung, eine völlig neue User Experience, etc. Zum anderen schärft es gleichzeitig auch das Verständnis für die mit dem Technologiesprung einhergehenden Veränderungen in den Geschäftsprozessen und Lösungen. Denn neben allen technologischen Aspekten sollte auch das Change Management fester Bestandteil der Roadmap sein.

 

Welche Fragen sollte man sich und dem Anbieter stellen, wenn man die Cloud als Option prüfen will?

Hartmut Wittig

Dr. Hartmut Wittig: Die Frage, ob Cloud in Zeiten der Digitalisierung eine Option ist, ist überholt. IT-Entscheider stehen heutzutage vor der Herausforderung, die hybride Welt aus Bestands-IT und Innovationen zu managen und alle Komponenten sinnvoll miteinander zu vernetzen. Das Rückgrat und ein empfehlenswerter Weg dafür: die Cloud. Wir sehen heutzutage aber — je nach Ausgangslage — eine bunte Mischung von Optionen bestehend aus oft klassischen Rechenzentren und Serverfarmen „on premise“, einer gemanagten Lösung aus der Private oder aus der Public Cloud.

Ich vergleiche das gerne mit einem Klavier. Denn wer möchte schon gern Musik nur auf schwarzen oder weißen Tasten hören. Die Summe macht es aus.

Das heißt für die hybride Cloud: All diese Plattformen verschmelzen zu einer Firmen-Umgebung, die professionell orchestriert und genutzt werden will. Laut einer Crisp-Studie werden bis 2020 voraussichtlich mehr als 30 Prozent der befragten Unternehmen Multi-Cloud-Plattformen nutzen.

Ich empfehle allen IT-Profis daher, dass sich jedes Unternehmen im Zuge seiner Digitalstrategie die Frage stellt, welches Nutzungsmodell, welches Nutzungsniveau und welche Kombination sich besonders für den jeweiligen Digitalisierungsplan der Firma und ihrer Kunden eignet. Und die Antworten hierauf sind ganz individuell.

Wir sehen heute beispielsweise, dass sich gerade im Zuge der Zusammenarbeit von Firmenverbünden die Nutzung der Public Cloud rasch auszahlt. Via Online-Portal können mit wenigen Klicks voll funktionsfähige SAP Appliances ausgewählt werden — als Self-Managed Service oder Managed Service. Das schont die eigenen Ressourcen und reduziert die Betriebskosten. Unternehmenskritische Systeme mit klaren Sicherheits- und Performance-Werten werden in der Private Cloud bereitgestellt.

Um genau das herauszufinden, sollten Unternehmen auf einen IT-Berater mit hinreichender Betriebs- und Transformationserfahrung setzen. Bei hybriden Themen hilft nicht der „eine Experte“, sondern hier sind viele Teildisziplinen notwendig, um die beste Entscheidung und den besten Weg zu erkennen. Es geht ja meist darum, eine „Operation am offenen Herzen“ umzusetzen und dabei nicht die hohen Datenschutz- und Compliance-Richtlinien zu vernachlässigen.

Nur dann gelingt es, dass sich in einem gut gemanagten Multi-Cloud-Ecosystem auch die Themen der Zukunft angehen lassen, wie beispielsweise Big Data oder Internet of Things.

 

Was sind die Voraussetzungen für erfolgreiche IoT-Projekte?

Wilfried BauerWilfried Bauer: Der Einsatz von State-of-the-Art Technologien, wie beispielsweise SAP HANA oder SAP S/4HANA. Denn letztlich muss zunächst eine Grundlage für all die Daten der vernetzten Maschinen, Geräte und Sensoren geschaffen werden. Stehen diese Daten dann zur Analyse zur Verfügung, können sie Auskunft über bislang verborgene Zustände und Prozessabläufe geben.

Wie smart zum Beispiel ein Hafen werden kann, zeigt unser Kunde Transnet National Ports Authority, Teil des größten südafrikanischen Logistikkonzerns. Eine vollständig digitalisierte IoT-Infrastruktur und der Einsatz von Drohnen zu Luft und zu Wasser erlauben dem Port Durban nun die Erfassung großer Datenmengen in Echtzeit. Business Intelligence und Big Data Analytics liefern dabei eine hohe Vorhersagequalität zur Optimierung der Effizienz.

Die gesamte Darstellung, Steuerung und Auswertung erfolgt über Dashboards im Control Center des Hafens auf Basis der SAP HANA Plattform und Intelligent Business Operations (IBO). Durch optimierte Analyse-, Steuerungs- und Handlingprozesse vor Ort schafft Transnet National Port Authority somit einen höheren Durchsatz.

Der Port Durban zeigt das Potenzial von IoT-Projekten, aber auch ihre Komplexität. Alle Komponenten müssen dabei wie ein Räderwerk ineinandergreifen: von Sensoren über das Datennetz, die Cloud oder SAP HANA bis hin zu Big-Data-Lösungen; natürlich immer IT-Sicherheit und Datenschutz im Blick. Für genau solche komplexen IoT-Herausforderungen bieten wir als echter Ende-zu-Ende IT-Provider die passende Beratung, Konzepte und Technologien – ob SAP oder non-SAP.

 

Mit einem Satz ausgedrückt: Was wird für Sie in den kommenden 12 Monaten das dominierende Thema in der SAP-Community?

Elena María Ordóñez del Campo: Die standardisierte und damit risikofreie Transformation bestehender SAP-Landschaften nach SAP S/4HANA, sowie die Digitalisierung der Geschäftsprozesse auf SAP Leonardo im Einklang mit der „Two-Speed IT“ Vorgehensweise.

Dr. Hartmut Wittig: Der Mehrwert von Multi-Cloud-Lösungen für SAP-Anwenderunternehmen.

Wilfried Bauer: Mit SAP HANA und SAP S/4HANA eine Basis für Internet of Things und SAP Leonardo schaffen.

 

Vielen Dank für das Gespräch.

Die Fragen stellte Helge Sanden, Chefredakteur des IT-Onlinemagazins.

 

 

Weiterführende Informationen:

T-Systems und SAP laden zum Jahresauftakt ein:
SAP Leonardo und S/4HANA in der Praxis: Digitale Roadmap für 2018
31.01. in Sankt Leon-Rot | T-Systems

 

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