56 Prozent der Unternehmen sehen den Umfang ihrer Eigenentwicklungen als größte Herausforderung bei der SAP S/4HANA-Umstellung an. 22 Prozent schätzen die Umsetzungsdauer der notwendigen Anpassungen bei den Eigenentwicklungen auf weniger als sechs Monate, 42 Prozent erwarten die Anpassungen in weniger als zwölf Monaten umzusetzen.
Ein signifikanter Budget-Anteil muss kalkuliert werden: 36 Prozent erwarten etwa 20 Prozent des S/4HANA-Budgets für diese Anpassungen, über 30 Prozent der Unternehmen kalkulieren sogar deutlich mehr. Jedes dritte Unternehmen kann den Budget-Anteil nicht beziffern oder abschätzen.
Das sind einige Ergebnisse einer aktuellen Umfrage im IT-Onlinemagazin zusammen mit dem Kooperationspartner und Change-Intelligence Spezialisten Panaya: 108 Personen aus der SAP-Community haben teilgenommen. Die Umfrage wurde im Juni 2023 ausgewertet. In einem Expert-Talk wurden die Ergebnisse zusätzlich vorgestellt und bewertet: Zur Aufzeichnung …
Eigenentwicklungen mit S/4HANA weiter nutzen
Nur rund 13 Prozent der Unternehmen verfolgen eine Greenfield-Strategie und starten mit SAP S/4HANA auf der grünen Wiese. ABAP-Eigenentwicklungen werden in diesem Fall nicht mitgenommen.
Rund 25 Prozent der Unternehmen wollen Brownfield per Lift & Shift wechseln, weitere 42 Prozent streben die selektive S/4HANA-Umstellung an. In diesen Fällen werden Eigenentwicklungen in der Regel ganz oder teilweise mitgenommen. 20 Prozent der Unternehmen haben sich noch nicht für ihre am besten passende Migrationsstrategie entschieden.
ABAP-Eigenentwicklungen sind die größte Herausforderung
Wo sehen SAP-Kunden die größte Herausforderung bei ihrer SAP S/4HANA-Transformation? Der Umfang des Custom Codes steht für 56 Prozent an erster Stelle, dicht gefolgt von der Komplexität der jetzigen SAP-Landschaft, die 50 Prozent beim Umstieg herausfordernd finden.
Rund jedes vierte Unternehmen hat erkannt, dass S/4HANA einen großen Change in Business und IT bedeutet. Rund jedes siebte Unternehmen erwartet, dass die Zeit für den Umstieg knapp wird.
„Wir sehen immer öfter, dass sich Unternehmen zuerst nur auf die Anpassungen der Eigenentwicklungen zum Übergang auf S/4HANA konzentrieren — und alles andere später hinzufügen. Das war früher nicht so häufig der Fall“, beobachtet Gurit Heitner (Director Pre-Sales EMEA, Panaya | Foto).
Werkzeuge zur Custom-Code Transformation
Welche Werkzeuge werden zur Code-Transformation eingesetzt? Der SAP Readiness Check liegt mit 62 Prozent vor, gefolgt von der SAP Custom Code Migration Worklist mit 41 Prozent und Tools von Drittanbietern mit 30 Prozent.
21 Prozent sind sich unsicher und 3 Prozent lassen es darauf ankommen und verzichten auf die Code-Conversion.
Custom-Code Anpassungen kosten Zeit
Welche Dauer schätzen die Verantwortlichen für die notwendigen Custom-Code-Anpassungen? Rund 22 Prozent schätzen weniger als sechs Monate, 42 Prozent erwarten die Anpassungen in weniger als zwölf Monaten umzusetzen.
Jedes fünfte Unternehmen erwartet ein bis zwei Jahre für die Custom-Code Umsetzungen, einige sogar noch länger. Etwa 15 Prozent können die erwartete Dauer schwer abschätzen.
„Erfahrungsgemäß setzen Unternehmen im KMU-Bereich ihre Anpassungen im Schnitt in fünf bis sechs Monaten um. Bei den größeren Unternehmen verlängert sich dies in der Regel auf sechs bis acht Monate — auch nach Anpassungsbeschleunigung mit diversen Tools und etwa automatischen Korrekturen“, meint Gurit Heitner.
Kosten für Custom-Code Anpassungen
Damit der bisherige ABAP Custom-Code auch mit S/4HANA funktioniert, kalkulieren SAP-Kunden einen signifikanten Anteil des S/4HANA-Projektbudgets ein. Ein Drittel der Unternehmen plant mit etwa 20 Prozent des S/4HANA-Budgets für diese Anpassungen. 15 Prozent kalkulieren sogar von 40 bis 50 Prozent des Budgets. Jedes dritte Unternehmen kann den Budget-Anteil nicht abschätzen.
„Wer Eigenentwicklungen als Wettbewerbsvorteil sieht, investiert eine Menge, um diese weiterhin unter SAP S/4HANA nutzen zu können“, meint Maike Rose (IT-Onlinemagazin).
„Man kann sehr einfach herauszufinden, wie hoch der Aufwand für die Custom Code Migration ist. Allen Leserinnen und Lesern biete ich einen kostenlosen Code-Scan an“, verspricht Gurit Heitner. Hier bei Interesse Kontakt aufnehmen.
Fazit: Custom-Code Migration beschleunigen
Die Migration von ABAP-Eigenentwicklungen ist für viele Unternehmen auf dem Weg nach SAP S/4HANA die größte Herausforderung. Da sich sehr viele Unternehmen für eine Non-Greenfield Transformation entscheiden, müssen sie viel Zeit und Budget für diese Aufgabe einplanen. Rund ein Jahr Umsetzungsdauer und 20 bis 30 Prozent des Projektbudgets dürften für viele Unternehmen eine nicht unrealistische Hausnummer sein.
„Es gibt mittlerweile smarte Tools für die automatisierte Anpassung von Custom Code auf dem Weg nach S/4HANA. Mit ihrem Einsatz kann man nicht nur Kosten von bis zu 50 Prozent einsparen, auch die Umstellungszeiten lassen sich deutlich verkürzen“, meint Gurit Heitner (Panaya).
„Wir sehen einen Trend, dass Unternehmen bei neuen kundenindividuellen Anpassungen verstärkt auf Side-by-Side Anpassungen setzen. Dazu wird die SAP Business Technology Platform (SAP BTP) genutzt. Ziel ist, Anpassungen nach der S/4HANA-Umstellung möglichst unverändert einsetzen zu können“, beobachtet Helge Sanden (IT-Onlinemagazin).
Weiterführende Informationen:
Aufzeichnung:
Expert-Talk mit Vorstellung und Bewertung der Umfrageergebnisse durch Gurit Heitner und Helge Sanden