Das SAP-Partnerevent CONNECT in Düsseldorf brachte folgende Kernerkenntnisse: SAP will seine SAP Cloud Plattform mit großer Energie bei den SAP-Partnern und SAP-Kunden positionieren und schnell weiter entwickeln. Dem Wachstumsmarkt der Plattformen kommt eine strategische Bedeutung zu, weil sie der „Schmierstoff“ für unternehmens- und lösungsübergreifenden Geschäftsprozesse sind.
SAP ist stolz, dass das on-premise Geschäft im bisherigen Geschäftsjahr 2018 stabil bleibt, und zusätzlich erhebliche Steigerungen im Cloud-Geschäft erzielt werden konnten.
Hört man in die Partner-Community hinein, richten sich SAP-Partner mit unterschiedlicher Geschwindigkeit auf den Cloud-Markt aus: Einige begnügen sich offenbar mit dem stabilen On-Premise Geschäft oder suchen noch ihren Weg, andere transformieren ihr eigenes Geschäftsmodell in das Cloud-Zeitalter, organisieren sich neu oder vermarkten Apps und Services auf und mit der SAP Cloud Platform oder anderen Cloud-Plattformen.
Kostenfreie Entwicklerlizenzen für ein Jahr
Wichtigste Ankündigung der SAP: SAP-Partner werden aktuell mit — für ein Jahr kostenfreien —Entwicklerlizenzen für die SAP Cloud Platform und die SAP HANA Services bis 64GB gefördert, um Entwicklungs- und Integrationserfahrungen zu sammeln oder Apps zu entwickeln.
Noch attraktiver wäre das Angebot für Partner, wenn man auch die Entwicklung von S/4HANA-Lösungen im Testangebot enthalten wäre, um auch für diese Produktlinie den App-Marktplatz zu füllen und die Partner auf dem Weg in die neue SAP-Welt zu unterstützen.
Cloud-Markt verspricht hohe Wachstumsraten
SAP erwartet in den kommenden drei Jahren überdurchschnittlich hohe Wachstumsraten unter anderem bei ERP und CRM aus der Cloud, bei Analytics-Lösungen aus der Cloud und im Platform (PaaS) Geschäft.
Aber auch on-Premise-Markt soll in den nächsten drei Jahren im niedrigen einstelligen Bereich wachsen. Derweil werden die Cloud-Umsätze der SAP in 2018 erstmals die On-Premise-Umsätze übersteigen.
SAP Cloud Platform hat hohe Relevanz für SAP
Das Lieblingswort der SAP auf der CONNECT lautete „SAP Cloud Platform“. In jedem der SAP-Vorträge wurde auf die Wichtigkeit der hauseigenen Cloud Platform für die Erweiterung, Individualisierung und Integration von Ende-zu-Ende Prozessen über SAP- und auch Non-SAP-Lösungen hingewiesen.
Deutlich erkennbar ist, dass die SAP Cloud Platform zum Zusammenspiel der SAP-Produktfamilie notwendig sein wird, quasi als „Fugenkitt“ oder „SAP-Betriebssystem“ für die Integration der eigenen und zugekauften Anwendungen im Backend. Harry Thomsen (SAP) meinte beispielsweise, dass die Cloud Platform Bestandteil jeder zukunftsorientierten SAP-Installation sein sollte — auch um die Innovationspotenziale zu nutzen. Rolf Schumann (SAP) wies darauf hin, die SAP Cloud Platform helfe bei der „semantischen“ Integration.
Welche Cloud Platform werden SAP-Kunden und SAP-Partner nutzen?
SAP-Anwenderunternehmen und SAP-Partner werden unter den eigenen Kriterien (Kosten / indirekte Nutzung, Integrationsfähigkeit, verfügbare Tools, Innovationstempo, Flexibilität, Deployment, Einfachheit der Servicebuchung, regionale Besonderheiten u.v.m.) sorgfältig prüfen, welche der am Markt verfügbaren Plattformen (beispielsweise SAP Cloud Platform, Microsoft Azure, Amazon Web Services (AWS), Google Cloud Platform, Alibaba Cloud Platform) sie nutzen wollen.
Punktet SAP im Evaluierungsprozess nur bei der besseren Integrationsfähigkeit, besteht die Gefahr, dass andere Plattformen den Vorzug bekommen könnten. Wenn die SAP Cloud Platform bei den wichtigsten kundenindividuellen Entscheidungskriterien punkten kann, sind die Aussichten für SAP im Wachstumsmarkt der Plattformen gut, denn ohne prozessuale Integration funktioniert kein digitales Geschäftsmodell.
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