SAP-Schnittstellen: Qualität und Ausfallsicherheit müssen hoch sein

Adam KiwonSchnittstellen und eine Middleware sind in einer vernetzten und digitalisierten Welt erfolgskritisch, egal ob On-Premise oder in der Cloud. Fehlfunktionen oder Ausfälle führen oft zu immensen Störungen im Betriebsablauf und können schwerwiegende Folgen haben.

In einem Gastbeitrag erläutert Adam Kiwon, Geschäftsführer der whitepaper.id GmbH, wie man eine hohe Verfügbarkeit von Schnittstellen und der Middleware erreichen kann und warum gutes Schnittstellendesign, Transparenz über die Schnittstellenlandschaft und Monitoring und Alerting für stabile digitale Prozesse unabdingbar sind. Ferner beschreibt er, in welchen Bereichen die SAP Middleware mit Add-Ons erweitert werden sollte, um das Schnittstellen-Management zu optimieren.

 

Middleware Add-Ons erleichtern gutes SAP Interface Management

Bei der Prozess-Automatisierung spielen Schnittstellen eine entscheidende Rolle. IT-Land­schaften sind historisch gewachsen bzw. durch Lieferanten-Strategien entsprechend heterogen und komplex. Heterogene IT-Landschaften haben daher viele Schnittstellen. Ab einer bestimmten Anzahl von Schnittstellen ist die Verwendung einer Middleware-Lösung (EAI-Plattform, SOA-Servicebus etc.) daher unumgänglich.

SAP-Kunden setzen für ihre On-Premise Landschaften häufig auf SAP Process Orchestration bzw. SAP PI als Lösung. Bei der Integration von Cloud-Anwendungen (SaaS) spielt die SAP Cloud Platform Integration (CPI) eine immer wichtigere Rolle.

 

Schnittstellen sind „Mission Critical“

Schnittstellen arbeiten im Hintergrund. Sie haben meist keine hohe Sichtbarkeit, wie ein schickes Portal oder User Interface im Browser und sind daher wenig präsent. Dennoch sind sie für den erfolgreichen Betrieb einer IT-Landschaft maßgeblich. Funktionieren sie nicht zuverlässig, können die Folgen enorm sein.

Schnittstellen verbinden interne Anwendungen (A2A) und externe Geschäftspartner (B2B) sowie Behörden (B2G). Daher sollte es das erklärte Ziel einer IT-Organisation sein, die „Downtimes“ von Schnittstellen und der gesamten Middleware zu minimieren — und damit auch Störzeiten so gering wie möglich zu halten. Wie kann man das erreichen?

 

Interface Management mit SAP Middleware
Interface Management mit SAP Middleware

 

Erstens: Qualität durch gutes Schnittstellen-Design

Zunächst sollte eine geeignete Schnittstellen-Strategie festgelegt und beschrieben werden, beispielsweise in Form eines „Integration Cookbook“ oder ähnlicher Vorgaben. Dazu gehören Interface Design Richtlinien im Rahmen einer sog. „Interface Design Governance“ wie beispielsweise die Auswahl der

  • Transportprotokolle (keine Datei-Transfers durch FTP, sondern Übertragung von HTTP-Messages)
  • Nachrichtenformate (keine CSV/Flat Files, sondern strukturierte Formate wie XML/JSON)
  • Integration Patterns (z.B. bevorzugt asynchrone Realtime-Integration, statt Batch-Prozesse und synchrone Kommunikation)

Empfehlungen und Best-Practices für SAP Middleware Produkte (SAP Process Integration (PI), SAP Process Orchestration (PO), SAP Business Process Management (BPM) und die SAP Cloud Platform Integration (CPI)) werden von whitepaper.id ständig aktualisiert und veröffentlicht.

 

Zweitens: Qualität durch Sichtbarkeit und Kontrolle

Interface Catalog
Beispiel für einen Schnittstellen-Katalog: WHINT® Interface Catalog

Selbst in gut gestalteten Schnittstellen-Landschaften verliert man schnell die Übersicht — oft bereits, wenn man mehr als 50 Schnittstellen betreibt. Zudem ist die Dokumentation selten aktuell und die Konfiguration findet sich nur in den Oberflächen der Middleware-Tools.

Darüber hinaus erhält man statistische Daten zum Laufzeitverhalten mit SAP-Bordmitteln nur eingeschränkt. Es ist nicht nur aus Reporting-, sondern insbesondere aus Gründen der Qualitäts-Verbesserung erforderlich, eine gute Übersicht zu halten (Schnittstellen-Liste, Laufzeit-Informationen, Dokumentation).

 

Drittens: Monitoring & Alerting

Ein aktives Monitoring ist für ein erfolgreiches Interface Management unumgänglich. Nachrichten können auf Fehler laufen und benötigen eine Entscheidung durch einen Benutzer. Man kann Alerts definieren, die in Fehlersituationen auslösen und Benutzer per E-Mail benachrichtigen, beispielsweise wenn ein Mapping fehlschlägt, ein System nicht erreicht oder eine Nachricht nicht abgeholt werden kann.

 

SAP Bordmittel reichen oft nicht aus

Insbesondere bezüglich der Anforderungen „Sichtbarkeit und Kontrolle“ sowie „Monitoring und Alerting“ reichen die SAP-Bordmittel in der Praxis oft nicht aus. Mit Add-Ons für die SAP Middleware kann man diese Schwächen jedoch auflösen und den Funktionsumfang so erweitern, dass die Ausfallsicherheit und Verfügbarkeit verbessert werden kann.

 

Fazit

Mit gutem Schnittstellen-Management lässt sich die Qualität der Prozesslandschaft erhöhen, deren Risiken minimieren und Störungen vermeiden. Die Erfahrungen aus vielen Jahren stellen wir Interessierten in Form von „How-To Guides“ und „SAP Middleware Add-Ons“ zur Verfügung. Diese Add-Ons können den Betrieb komplexer Schnittstellen-Landschaften mit SAP Middleware vereinfachen und optimieren.

 

Weiterführende Informationen:

Whitepaper für IT-Leiter, Systemspezialisten oder Entwickler, die für die Anwendungsintegration und Schnittstellen verantwortlich sind:

Wie kann man die SAP Middleware erweitern, um Ausfallsicherheit und Qualität zu verbessern

 

Zum Autor Adam Kiwon:

Adam Kiwon ist Gründer und Geschäftsführer der whitepaper.id GmbH und unterstützt Unternehmen bei der Integration von Anwendungen im SAP-Umfeld. Als SAP Silver-Partner bietet Whitepaper InterfaceDesign zertifizierte Lösungen als Add-ons und Integration Content (fertige Schnittstellen) für SAP´s Middleware Produkte SAP Process Orchestration/PI und SAP Cloud Platform Integration (CPI).

 

Alle Fotos, Schaubilder und Screenshots: whitepaper.id GmbH

 

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