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Wie wird man zertifizierter SAP-Prüfer?

Um die Ordnungsmäßigkeit und Sicherheit von Geschäftsprozessen — und deren Abbildung im SAP-System — prüfen zu können, ist umfangreiches Fachwissen notwendig. Revisoren und externe Prüfer brauchen zur Überprüfung von SAP-Systemen zusätzliche Systemkenntnisse, um Prüfungen sachgerecht und umfassend durchführen zu können, beispielsweise für Finanz-, Vertriebs- oder Logistikprozesse.

Marcus HeroldDer SAP-Partner IBS Schreiber führt seit vielen Jahren auf Prüfer zugeschnittene SAP-Seminare durch und bietet — in Kooperation mit dem ISACA Germany Chapter e.V. — eine Zertifizierung von prüferspezifischem SAP-Wissen an.

Marcus Herold (Foto) erläutert in seinem Gastbeitrag, wie eine Prüfungsvorbereitung und Zertifizierung ablaufen kann.

 

 

Ein Zertifikat weist die Fachkompetenz nach

Ein wichtiges Instrument zum Nachweis der Fachkompetenz ist die Zertifizierung durch eine unabhängige Stelle. Mit einem Zertifikat besitzt man einen objektiven und angesehenen Qualitätsnachweis des Wissens gegenüber Kunden und Arbeitgebern.

Im Prüfungsumfeld gibt es viele Zertifikate, die das theoretische Fachwissen überprüfen. Die beiden bekanntesten sind der CIA (Certified Internal Auditor – für kaufmännische Prüfer) und der CISA (Certified Information Systems Auditor – für IT-Prüfer). Beide Zertifikate vermitteln aber lediglich allgemeines Grundlagenwissen. Ein Beispiel: Ein CISA-zertifizierter Prüfer wird nicht automatisch ein professioneller SAP-Prüfer sein, obwohl sehr viele Unternehmen, in denen er später arbeiten wird, SAP-Lösungen einsetzen.

 

Die Idee einer SAP-spezifischen Prüfung

Wir, IBS Schreiber, bieten in unserer Weiterbildungsakademie zahlreiche SAP-Seminare speziell für Prüfer an. Im Jahr 2016 hatten wir die Idee, zusätzlich eine entsprechende Zertifizierung für SAP-Prüfer anzubieten. Eine Recherche ergab, dass eine derartige Zertifizierung weltweit noch nicht angeboten wurde.

Grundlegend bei einer unabhängigen Zertifizierung ist, dass Ausbildung und Zertifizierung von zwei unterschiedlichen Partnern durchgeführt werden. Der Partner (ISACA German Chapter e.V.) und ein Name für das Zertifikat (CASA – Certified Auditor for SAP®-Applications) wurden schnell gefunden und das Zertifikat war geboren.

 

Ablauf der CASA-Zertifizierung

Bei der Konzeption des Zertifikats waren wir der Meinung, dass es neben einer theoretischen auch eine praktische Prüfung geben muss. Einen professionellen Prüfer zeichnet aus, dass er sein theoretisches Fachwissen durch geeignete Prüfungsmaßnahmen am SAP-System zielgerichtet, effektiv und effizient praktisch anwenden kann.

Die derzeitigen Zertifizierungsmodalitäten sehen vor, dass im theoretischen Teil 60 Fragen in 90 Minuten beantwortet werden müssen. Im praktischen Teil werden am SAP-System 15 praxisorientierte Fragestellungen abgeprüft. Diese müssen ebenfalls in 90 Minuten gelöst werden. Wer in beiden jedem Teilen mindestens 70 Prozent der Maximalpunkte erreicht, hat die Zertifizierungsprüfung bestanden.

Das Zertifikat hat eine Gültigkeit von fünf Jahren und kann dann durch eine erneute Prüfung erneut erworben werden. Eine kontinuierliche Weiterbildung (CPE) während dieses Zeitraums ist nicht erforderlich.

 

Prüfungsinhalte des CASA-Zertifikats

Die Lehr- und Prüfungsinhalte bestehen aus zwei gleichberechtigten Wissensdomänen:

CASA SAP Zertifizierung
Quelle: IBS Schreiber GmbH

SAP-Basis – hier wird Wissen zu folgenden Themen geprüft:

  • Systemsicherheit
  • Entwicklung und Transporte
  • Berechtigungskonzept
  • Protokollkomponenten
  • SAP HANA – Sicherheit

SAP-Geschäftsprozesse – hier wird Wissen zu folgenden Themen geprüft:

  • Tabellenorientiertes Prüfen
  • Prozesse der Finanzbuchhaltung
  • P2P-Prozess
  • Prüfung von entsprechenden Berechtigungen

 

Welche Voraussetzungen sollten Interessenten mitbringen?

Im Gegensatz zu den obengenannten Zertifizierungen CIA und CISA werden keine Anforderungen (Studium, Berufserfahrung) zur Zulassung zur Zertifizierungsprüfung gestellt. Auch der Besuch von Vorbereitungskursen ist nicht zwingend notwendig. Jeder, der es sich vom Kenntnisstand zutraut, kann direkt an der Prüfung teilnehmen. Vergangene Prüfungsergebnisse zeigen, dass für den praktischen Teil der Zertifizierung solide Erfahrungen im Umgang mit SAP vorhanden sein müssen.

Zur Vorbereitung bieten wir zwei fünftägige Kurse an, einen für die Wissensdomäne „Basis“ und einen für die „Geschäfts­prozesse“. In diesen Kursen wird das erforderliche Wissen vermittelt und an unserem Schulungssystem praktisch vertieft. Weil viele Zertifizierungskandidaten keinen eigenen Zugang zu einem SAP-Übungssystem haben, bieten wir rund zehn Tage vor der Prüfung die Möglichkeit eines zweitägigen Vorbereitungstrainings an.

 

Bisherige Erfahrungen mit der SAP-Zertifizierung

Im März 2017 fand die erste Zertifizierungsprüfung statt. Zunächst gab es zwei Zertifizierungsprüfungen im Jahr, ab 2020 bieten wir — auf Grund der großen Nachfrage — nun jährlich vier Prüfungstermine an. Stolperstein ist für die meisten Zertifizierungskandidaten der praktische Teil der Zertifizierung, der theoretische Teil wird überwiegend im ersten Versuch bestanden.

Das Zertifikat wurde im Markt sehr gut angenommen. Neben Wirtschaftsprüfern und Revisoren haben sich auch SAP-Administratoren und Mitarbeiter anderer Berufsgruppen erfolgreich zertifiziert. Das Zertifikat bei Arbeitgebern einen hohen Stellenwert: Das Erlangen der Zertifizierung wurde bereits bei einigen Mitarbeitern in die Jahresziele aufgenommen.

 

 

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