
Unternehmen in ganz Deutschland stehen vor einer großen Herausforderung: passende IT-Experten für die digitale Transformation zu finden. Oliver Vatterodt, Director Industry Infrastructure bei Manß & Partner GmbH (Foto) erklärt in seinem Gastbeitrag, welche Möglichkeiten es gibt, diese schwierige Personalsuche zu optimieren.
Suche nach IT-Talenten: Häufig ein Fischen im Trüben

Digitale Transformation, künstliche Intelligenz, Green IT – die Geschäftsprozesse deutscher Unternehmen werden immer digitaler und damit steigt auch die Nachfrage nach qualifizierten IT-Beratern. Das gilt laut der Studie „Facts & Figures zum Consultingmarkt“ des Bundesverbandes Deutscher Unternehmensberatungen (BDU) vor allem für den Bereich IT-Beratung mit + 5,9 Prozent. Darauf folgt Strategieberatung (+4,0 %). Organisations- und Prozessberatung erreicht + 3,5 Prozent und bleibt damit der größte Beratungsbereich. Die KI-Beratung (+13,9 %) schaut mit einem prognostizierten zweistelligen Wachstum am optimistischsten in die Zukunft.
Doch wie findet man die heiß begehrten Spezialisten, die idealerweise nicht nur die entsprechenden Qualifikationen für das Projekt mitbringen, sondern auch die passenden Soft Skills?
Die Herausforderung beginnt für die Unternehmen bereits mit der aufwendigen Erstellung von Anforderungsprofilen, wodurch eine Suche nach passenden Kandidaten oft sehr zeitintensiv, komplex und anonym wird. Durch ein mangelndes Verständnis, wie der ideale Kandidat für das Projekt überhaupt aussehen soll, gestaltet sich die Suche und Ansprache häufig wie ein Fischen im Trüben.
Warum klassisches 1:1 Matching oft scheitert
Ein 1:1-Matching, bei dem das Bewerberprofil direkt mit der Stellenausschreibung verglichen wird, stellt einen numerischen Prozess dar, der in der Praxis selten zu den gewünschten Ergebnissen führt. Obwohl es zahlreiche IT-Berater gibt, funktioniert dieser Prozess oft nur nach dem Prinzip von 1 oder 0, während die Realität häufig vielschichtiger ist. Ein analytischer Ansatz, der sowohl fachliche Anforderungen als auch Soft Skills und Teamdynamik berücksichtigt, erweist sich als deutlich effektiver und effizienter.
Für die Fachabteilung entsteht durch die Suche und Auswahl des passenden Kandidaten zudem eine zusätzliche zeitliche Belastung, die im Tagesgeschäft dann fehlt. Nach einer erfolgreichen Besetzung drohen weitere Herausforderungen: die Soft Skills passen nicht mit der internen Team- bzw. Unternehmenskultur überein, der Kandidat fällt leider aus, stellt sich als Fehlbesetzung heraus oder es droht ein kurzfristiger Strategiewechsel.
Schlussendlich müssen noch die rechtlichen Fragen geklärt werden, denn wenn es sich um einen Freiberufler handelt, schwebt immer das Damoklesschwert der Scheinselbstständigkeit über dem Ganzen.
Spezialisierte Vermittlung als Lösungsansatz
Eine Alternative bietet das Outsourcing der Personalsuche an eine Personalvermittlung. Davor schrecken jedoch viele Unternehmen zurück: die Kosten erscheinen unkalkulierbar und an fachlicher Expertise der Vermittler mangelt es oftmals auch. So werden zwar viele Profile geschickt, aber die Kombination aus Soft und Hard Skills der Kandidaten passen nicht zum Unternehmen.
Das muss aber auch nicht der Fall sein. Eine spezialisierte IT-Vermittlung kann hier in der Regel auf den jeweiligen Bedarf eingehen: Sie kennt sich nicht nur bestens im IT-Bereich aus, sondern berücksichtigt sowohl die fachlichen Qualifikationen als auch die Soft Skills und das kulturelle Matching mit dem Unternehmen. Durch ein über Jahre aufgebautes Netzwerk ist es spezialisierten Personalvermittlungen oft möglich, innerhalb kurzer Zeit passende Kandidaten in das Projekt zu bringen. Die Kosten einer externen Personalvermittlung sollten dabei transparent sein: Bezahlt wird erst nach erfolgreicher Vermittlung.
Zu guter Letzt das Rechtliche. Hier kann eine IT-Vermittlung ebenfalls vorteilhaft eingesetzt werden, denn mit allen Freiberuflern wird ein Dienstvertrag abgeschlossen. Dies verhindert das Risiko von Scheinselbstständigkeit, unbequemen Compliance-Fragen oder anderen Stolpersteinen.
Fazit
Die Digitalisierung boomt, doch die Suche nach passenden IT-Experten wird immer schwieriger. Wer jetzt glaubt, dass auch hier die Künstliche Intelligenz (KI) – der scheinbare Alleskönner – die Lösung bringen wird, der irrt. Echte Kopf- und Handarbeit ist gefragt, denn ob Hard und Soft Skills zum Unternehmen, kann weder ein Algorithmus noch eine KI beurteilen. Unternehmen, die auf eine spezialisierte IT-Vermittlung setzen, profitieren von schnellen, passgenauen Lösungen und umgehen rechtliche Fallstricke. Wer jetzt handelt, sichert sich den entscheidenden Vorteil im War for Talents.
Über den Autor:

Oliver Vatterodt ist seit über 25 Jahren in der Dienstleistungsbranche tätig und hat in dieser Zeit verschiedene Führungs-, Fach- und Projektrollen übernommen. Derzeit bekleidet er die Position des Director Industry Infrastructure bei der Manß & Partner GmbH, wo er häufig auf der Suche nach passenden Experten für seine Teams ist. Sein Wissen und sein Netzwerk nutzt der Diplom-Ingenieur, um mit einem 360° Kompetenz- und Skillmanagement Service eine spezialisierte Personal- und Servicevermittlung zu etablieren.