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Kann man zum Festpreis auf S/4HANA umsteigen?

SAP-Kunden fragen sich, ob man auch zum Festpreis auf S/4HANA umstellen kann? Einerseits sind Festpreis-Angebote aus der Kostensicht beliebt. Gleichzeitig gibt es Bedenken zur gelieferten Qualität und zum implementierten Umfang und Detaillierungsgrad. Auch Anbieter und Dienstleister scheuen sich — insbesondere bei großen Projekten — oft, ins Risiko zu gehen.

Richard_MohrEin Gastbeitrag von Richard Mohr (Managing Director beim SAP-Partner Techedge Deutschland) zeigt anhand einer selbst entwickelten Vorgehensweise und Beispielen, wie S/4HANA-Migrationen zum Festpreis gelingen können. Erfolgsfaktoren sind demnach die richtige Herangehensweise und die Nutzung von best-practices, in Kombination mit geeigneten Tools, wie dem SAP Solution Manager oder das Panaya Toolset.

 

Warum Festpreis-Pakete für Großprojekte wie SAP S/4HANA sinnvoll sind

Festpreis-Angebote für Großprojekte liegen im Trend. Dies gilt auch für komplexe Vorhaben wie die Migration zu SAP S/4HANA. So hat SAP mit „RISE with SAP“ gar ein eigenes All-in-one-Paket für die Business Transformation ins Portfolio aufgenommen. Einige SAP-Partner gehen diesen Weg ebenfalls. Doch wieso ist es für Unternehmen im Einzelnen sinnvoll, solche Fixpreis-Lösungen zu nutzen?

 

Schnelle Erfolge notwendig

Mit der Migration auf S/4HANA schaffen Unternehmen die Basis für ihre digitale Zukunft. Der Umstieg ist jedoch zweifelsfrei eine große Herausforderung, bei der Projektleiter unzählige Details berücksichtigen müssen. Bei allen technischen Feinheiten gilt es obendrein, die Migration neben dem Tagesgeschäft zu stemmen, die Projektlaufzeit möglichst kurz zu halten und Budgets nicht überzustrapazieren. Gerade letzterer Punkt hat durch die Corona-Krise zusätzliches Gewicht erlangt. Somit rückt eine schnelle „Time-to-value“ noch mehr in den Fokus. Es ist daher verständlich, dass sich Verantwortliche ein hohes Maß an Planungssicherheit wünschen – sowohl finanziell als auch im Hinblick auf die Terminschiene und den technologisch reibungslosen Übergang auf die neue SAP-Produktgeneration.

 

Zeit und Kosten: Die größten Risiken einer S/4HANA-Migration

In der Praxis hat sich bereits mehrfach gezeigt, dass die Umstellung auf SAP S/4HANA weitaus umfangreicher ist, als dies zunächst den Anschein macht. Die größten Herausforderungen stellen laut einer PwC-Studie der Zeitfaktor und die Sicherung der benötigten internen und externen Ressourcen dar. So veranschlagten 45 Prozent der befragten Unternehmen einen Projektlaufzeit von einem bis drei Jahre. 15 Prozent rechneten gar mit einer Umsetzungsdauer von über fünf Jahren. Die Studie legt außerdem dar, dass die S/4HANA-Migration massive Investitionen erfordert. Der größte Kostentreiber seien externe Aufwände für die Umstellung.

Insgesamt zeigen diese Fakten, dass Unternehmen große Vorbehalte vor der S/4HANA-Migration haben. Dies gilt insbesondere im Hinblick auf die Projektlaufzeit und die Kosten. Exakt an dieser Stelle setzen Pakete mit genau definierten Terminen, Preisen und Leistungen an.

 

Fixpreis-Lösungen erlauben risikoarme Umstellung

Bei individuellen Festpreis-Paketen wissen Unternehmen bereits vor dem S/4HANA-Migrationsprojekt genau, was sie wann und zu welchem Preis erhalten werden. Es besteht also nicht nur Klarheit über die finanziellen Konditionen. Entscheider erhalten auch einen verbindlichen Implementierungszeitplan und eine transparente Leistungsübersicht.

Genau diesen Ansatz verfolgen wir bei Techedge. Wir nutzen eine eigens entwickelte Checkliste, um individuelle Informationen zum jeweiligen Migrationsszenario zu sammeln. Auf dieser Basis erstellen wir dann ein maßgeschneidertes Angebot für den jeweiligen Kunden. Doch wie gelingt es uns, die Budget- und Zeitvorgaben konsequent einzuhalten?

 

Mit Know-how und zeitsparendem Ansatz zum Ziel

Bei allen Projekten setzen wir auf eine vertrauensvolle, partnerschaftliche Zusammenarbeit. Die Einhaltung von Termin- und Budgetzusagen im Rahmen seiner Servicepakete gewährleisten wir mit mehreren Bausteinen. Bei der S/4HANA-Migrationen greifen wir auf ein Team von lokalen Spezialisten im Land des Kunden zurück. Diese Experten sind wiederum mit einem zentralen Global Center of Excellence (CoE) vernetzt. Hier können sie einerseits Best Practices in die eigens aufgebaute Knowledge Base einbringen, andererseits das vorhandene Wissen abrufen.

Darüber hinaus setzten wir auf eine Reihe von „Beschleunigern“, die in Summe eine deutliche Reduzierung der Projektlaufzeit ermöglichen. Ein wichtiger Aspekt sind hierbei die frühzeitigen, umfangreichen Orientierungstrainings zu Themen wie den S/4HANA-Grundlagen, Geschäftspartnern, Universal Journal, Reporting, Belegaufteilung und SAP Fiori. Ebenso führen unsere Experten gemeinsam mit den Key Users des Kunden bereits in einer frühen Phase Fit-Gap-Analysen in einer Testumgebung durch. An dieser Stelle greift der Ansatz „Start small, grow fast“. Das heißt: Anforderungen, die nicht durch Standard-Customizing erfüllt werden können, werden in einem Backlog für die spätere Umsetzung gesammelt. Die Realisierung von Innovationen erfolgt also erst nach dem Produktivstart.

 

Erfolgsfaktoren für S/4HANA-Projekte

Weitere Erfolgsfaktoren sind die von SAP empfohlene Activate-Methodik, die agile Projektumsetzung in Sprints sowie der Einsatz des SAP Solution Managers oder des Panaya Toolset. Beides leistungsstarke Tools für Change Impact Analytics, risikobasiertes Testing, kollaboratives Testmanagement, Testautomatisierung und automatische Code-Korrekturen.

 

Kundenprojekt: Spanischer Eisenbahnnetzbetreiber migriert in sechs Monaten auf S/4HANA

Ein Unternehmen, das bereits im Jahr 2017 mithilfe unserer Festpreis-Pakete auf SAP S/4HANA migriert hat, ist der katalanische Eisenbahnnetzbetreiber Ferrocarrils de la Generalitat de Barcelona (FGC). Mit rund 1.500 Mitarbeitern generiert FGC einen Jahresumsatz von 120 Millionen Euro und befördert rund 80 Millionen Fahrgäste pro Jahr. Die Anzahl der SAP-Anwender liegt bei etwa 200. Im Einsatz befand sich neben SAP ECC (on premise) ein Salesforce-Frontend und eine Non-SAP-Core-Applikation. Das Ziel war es, das ECC System auf S/4HANA zu migrieren, ohne hierbei das laufende Geschäft zu beeinträchtigen. Denn als Anbieter eines 24/7-Services, bei dem es obendrein um die Sicherheit von Menschen geht, muss FGC Störungen des Betriebs unbedingt vermeiden.

Mit dem oben skizzierten Ansatz gelang es, das Projekt wie geplant in nur sechs Monaten abzuschließen. Für diese Leistung gewannen wir den 1. Preis des SAP Quality Awards im Bereich „Fast Delivery“.

 

Bei der IT-Onlinekonferenz 2021 gab Richard Mohr einen ausführlichen Projektbericht, der als Aufzeichnung weiterhin zur Verfügung steht:

Fast Delivery bei FGC:
S/4HANA-Migration in nur sechs Monaten

 

Die Implementierung von Innovationen im Hinblick auf Benutzeroberflächen, Prozesse und Funktionalitäten hat FGC überwiegend erst nach dem Go-live von S/4HANA eingeleitet. Mittlerweile nutzt der Mobilitätsdienstleister die neue ERP-Produktgeneration beispielsweise für die Optimierung seiner Liquidität, Echtzeitanalysen im Finanz- und Einkaufsbereich, mobile Wartungsszenarien basierend auf Fiori-Apps und im Personalbereich. Bereits geplant ist darüber hinaus die Adoption innovativer Ansätze wie IoT, KI und Predictive Maintenance.

Wir begleiten FGC seit mittlerweile vier Jahren erfolgreich bei der SAP Landscape Transformation, welche mit S/4HANA seinen Lauf genommen hat. Mittlerweile zählen wir über 15 Projekte und mehr als 3500 Personentage an Umstellungs-Knowhows.

 

Fazit

Insgesamt wird deutlich, dass Fixpreis-Lösungen eine attraktive Option für die S/4HANA-Umstellung sind, denn sie lösen mehrere Probleme gleichzeitig. Zunächst sorgen sie dafür, dass bereits im Vorfeld Transparenz zur Projektlaufzeit und den -kosten herrscht. Ausgestattet mit Know-how und geeigneten Methoden ist sichergestellt, dass die definierten Ziele auch erreicht werden. Dass Schnelligkeit nicht im Widerspruch mit Qualitätszielen stehen muss, zeigt unser Beispiel mit FGC.

 

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