Wie SAP Public Cloud ERP den Wachstumskurs von TQG unterstützt

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Foto: The Total Quality Group

Mit einem Umsatzsprung von 200 Millionen auf rund eine Milliarde Euro in nur vier Jahren zählt The Quality Group (TQG) in Sachen Wachstum zu den dynamischsten Unternehmen Deutschlands. Hinter Marken wie ESN und More Nutrition steht eine Organisation, die sich innerhalb weniger Jahre vom Direct-to-Consumer-Startup zu einem international agierenden Multichannel-Anbieter von Nahrungsergänzungsmitteln entwickelt hat.

 

Hohe Komplexität als Wachstumsbremse

Der Zusammenschluss der Marken ESN und More Nutrition brachte für TQG aber nicht nur Wachstum, sondern auch eine deutlich gestiegene organisatorische und technologische Komplexität mit sich: Unterschiedliche ERP-Systeme, voneinander abweichende Prozesslandschaften und uneinheitliche Strukturen erschwerten die Transparenz und Effizienz im täglichen Geschäft „Irgendwann drohte dies unseren Wachstumskurs auszubremsen“, erinnert sich Martin Carstensen, TQG-Project Manager Finance.

Schnell wurde klar, dass eine konsolidierte und skalierbare Systemlandschaft notwendig war, um die Expansionsdynamik abzusichern. Das Ziel: Ein einheitliches, skalierbares Finanz- und Prozesssystem, das Best Practices nutzt und die Datenbasis verbessert. Im Rahmen eines Digital Discovery Assessments (DDA) evaluierte der Nutrition-Hersteller, welche Lösung diese Anforderungen am besten erfüllt. Am Ende fiel die Entscheidung auf SAP Public Cloud ERP mit der SAP Business Technology Platform (BTP) als Integrations- und Erweiterungsschicht.

Nachdem TQG gemeinsam mit Implementierungspartner valantic eine detaillierte Roadmap entwickelt hatte, fiel im Juni 2023 der Startschuss für den Public Cloud-Umstieg. Die Aufgabe: 15 Gesellschaften, zwei ERP-Systeme, diverse Schnittstellen und ein eng verzahntes Warehouse-Management-System integrieren, Payment-Provider und Shopsysteme anbinden sowie eine Architektur nach dem Clean Core-Prinzip aufbauen. „Damit ist die Cloud-Transformation von TQG weit mehr als ein klassisches Greenfield-Projekt“, bringt valantic-Geschäftsführer Guido Czampiel die Herausforderung auf den Punkt.

 

Standardisierung löst Innovationsblockaden

Ein zentraler Erfolgsfaktor im Projekt: Konsequente Standardisierung. „Standardisierte Prozesse schaffen Raum für Innovation, statt sie zu blockieren“, unterstreicht TQG-Projektmanager Martin Carstensen und liefert auch gleich den Beleg für diese These: „Heute müssen unsere Teams in Finance, Procurement und Sales deutlich weniger manuell abstimmen und können sich so stärker auf Analysen und kreative Aufgaben konzentrieren.“

Die Systemperformance lässt ebenfalls nichts zu wünschen übrig. Ein wichtiger Aspekt. Immerhin verarbeitet TQG an Aktionstagen wie der „ESN Week“ oder dem „Black Friday“ sechsstellige Transaktionszahlen. „Früher stand immer die Frage im Raum, ob das System diese Last schafft – heute nicht mehr“, so Carstensen.

 

Flexibilität ist bei Cloud-Transformation ein Muss

Ganz ohne Stolpersteine verlief das Projekt jedoch nicht: Die ursprünglich geplante gleichzeitige Live-Schaltung aller Module auf mehreren Gesellschaften stellte sich als hoch komplex heraus. Dementsprechend musste die Meilensteinplanung im Projektverlauf angepasst werden. „Wir entschieden uns, zunächst mit dem Finanzmodul live zu gehen“, berichtet Carstensen. Rückblickend sei dies genau der richtige Schritt gewesen, um Komplexität zu reduzieren.

Die Integration externer Systeme und die Synchronisation mit dem Warehouse-Management bargen weitere Herausforderungen – „für die wir letztlich aber gute Lösungen gefunden haben“, resümiert der TQG-Projektmanager, der aus dem bisherigen Projektverlauf eine zentrale Erkenntnis mitnimmt: „Man kann eine Cloud-Transformation nicht rein wasserfallartig planen. 20 bis 30 Prozent bleiben Überraschung – das muss man akzeptieren.“

 

KI als Wegbereiter für smarte Automatisierung  

Exklusive Insights ins Projekt 

Mehr darüber, wie TQG die Einführung von SAP Cloud ERP im Rahmen eines Composable-Commerce-Ansatzes angeht und welche Erfolgsfaktoren dabei besonders zählen, erfahren Sie im On-Demand-Talk mit Martin Carstensen (TQG) und Guido Czampiel (valantic). Zur Anmeldung

Gut zweieinhalb Jahre nach dem Kick-off ist die Cloud-Transformation von TQG weiter in vollem Gange. valantic-CEO Guido Czampiel überrascht das nicht: „SAP Cloud ERP ist ein System von der Stange, vollkommen klar. Aber wenn ich Anforderungen habe, die über die reine Standard-Funktionalität hinausgehen, dann streckt sich natürlich auch so eine Journey.“ Schon deshalb ist der Einsatz der SAP Business Technologie Platform (SAP BTP) auch bei Greenfield-Implementierungen unumgänglich.

Aktuell evaluiert das Projektteam den Einsatz von Generativer KI und welche Use Cases wirklich Mehrwert bringen. „Nur fünf Prozent der KI-Projekte gelten derzeit als erfolgreich – wir wollen zu dieser Gruppe gehören“, sagt Carstensen. Für die Zukunft sieht er großes Potenzial in der Integration von SAP Joule und KI-gestützten Automatisierungen innerhalb der SAP Public Cloud: „Langfristig kann KI uns helfen, Prozesse noch intelligenter zu steuern – von der Bedarfsplanung bis zur Kundenkommunikation.“

 

Cloud ERP: Raum für Wachstum und Innovation

Der Wechsel auf SAP Public Cloud ERP stellt dafür wichtige Weichen: Die neue ERP-Landschaft von TQG vereint Stabilität und Flexibilität, schafft Transparenz über Gesellschaften hinweg und bildet eine solide Plattform für künftige Innovationen – auch im Bereich KI. „Wir wollten ein System, das mit uns wächst und Raum für Neues lässt. Genau das haben wir erreicht“, fasst Martin Carstensen zusammen.

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