SAP-Strategie und SAP-Architektur: Welche Trends CIO berücksichtigen sollten

SAP Architektur StrategieDie eigene SAP-Strategie zu aktualisieren, ist derzeit eine der wichtigsten Aufgaben für CIO. Viele SAP-Verantwortliche suchen diesbezüglich bei SAP-Partnern um Hilfe. Das sagen zumindest unsere Umfrageergebnisse. Wie ist es bei Ihnen?

Eine zukunftsweisende SAP-Architektur bildet die technologische Grundlage für die Umsetzung der SAP- und Unternehmensstrategie. Wir wollen beleuchten, worauf es hierbei ankommen wird, damit man als IT-Organisation und SAP-Partner relevanter Ansprechpartner und Enabler für Innovationen und die digitale Transformation bleibt.

Und wir haben einen Fachmann gefragt, wie man die vielen anstehenden Herausforderungen und Aufgaben unter einen Hut bekommen und die hohe Komplexität verringern kann.

 

Durch IaaS verliert eigene Infrastruktur an Wert 

Es ist heute in der Regel kein Wettbewerbsvorteil mehr, wenn man Highend-Rechenleistung im Keller vorhält. Vielleicht ist es sogar eine Last, wenn man alles aktuell und sicher halten will.

Infrastruktur für SAP-Workloads lässt sich als IaaS bedarfsweise buchen und „aus der Steckdose“ nutzen. AWS (Amazon Web Services), GCP (Google Cloud Platform), Microsoft Azure und Alibaba bieten hier vergleichbare Angebote, die „Commodity“ werden. Dafür braucht man eigene Kompetenzen und Werkzeuge, um die Hyperscaler zu steuern und die Wirtschaftlichkeit im Auge zu behalten.

 

Innovationsfähigkeit durch Nutzungen einer gemeinsamen Technologiebasis

Die Innovationsgeschwindigkeit am Markt und Anforderungen aus Fachabteilungen zur weiteren Digitalisierung und Automatisierung steigen kontinuierlich. Da parallel hybride Systemlandschaften entstehen, wächst auch die Komplexität von Integrationsaufgaben.

Wie selbstverständlich müssen SAP- und Non-SAP-Systeme, On-Premises- und (Multi-)Cloud-Lösungen, intern und extern entstehende Daten (und vieles mehr) für Ende-zu-Ende-Prozesse sicher, stabil, compliant und updatefähig integriert werden. Um das zu gewährleisten, ist eine gemeinsame Technologiebasis die Voraussetzung — mit modernen, hybriden Infrastrukturen, Entwicklungs- und Betriebskonzepten.

Offene, skalierbare Servicearchitekturen, die hybride Cloud-Szenarien ermöglichen und die Integration erleichtern, die agile Entwicklungen und DevOps unterstützen, ergänzen und ersetzen nach und nach die Monolithen.

 

SAP Cloud Platform (SCP) – zukünftig auch On-Premises nutzbar

Die SAP Cloud Platform ist für SAP-Kunden als Integrationsplattform gesetzt, weil sie von SAP zur technischen Kopplung und Prozessintegration innerhalb der verschiedensten SAP-Lösungen genutzt wird. Darüber hinaus hat sie viele Standard-Konnektoren zu Non-SAP-Lösungen.

Die SAP Cloud Plattform wird man zukünftig auch On-Premises betreiben können, wie SAP, IBM und Red Hat kürzlich gemeinsam angekündigt haben. Bisher war der Betrieb nur den Hyperscalern vorbehalten. Unter eigener Kontrolle oder im Rechenzentrum des präferierten SAP-Partners gewinnen IT-Organisationen zusätzliche Einflussmöglichkeiten im IT-Management zurück. Vor dem Hintergrund, dass rund zwei Drittel der Kunden ihre SAP-Kernanwendungen bis auf weiteres On-Premises nutzen wollen, ist die Verfügbarkeit einer „Private-Edition“ der SAP Cloud Platform auf Red Hat OpenShift ein wichtiger Baustein für mehr Kontrolle in hybriden Landschaften.

Die Installationszahlen von Red Hat OpenShift dürften dadurch rasant steigen. Man sollte einen Blick darauf werfen und wissen, wobei einem die Plattform gegebenenfalls sonst noch helfen kann. Beispielsweise dürften bei der Automatisierung von IT-Prozessen in SAP-Organisationen noch viele Optimierungspotenziale stecken.

 

PaaS: Bei Innovationen / Entwicklungen auf Plattformunabhängigkeit achten

Will man zusätzlich von den Innovationsbausteinen und- services der Cloud-Plattformen (PaaS) profitieren, ist es bei der Entwicklung wichtig, die Plattformunabhängigkeit sicherzustellen. Will oder muss man zu einem späteren Zeitpunkt aus wirtschaftlichen, technischen oder anderen Gründen den Anbieter (Hyperscaler) wechseln, erhöht jede Nutzung plattformspezifischer Besonderheiten den Migrationsaufwand von Eigenentwicklungen und wettbewerbsdifferenzierenden Innovationen.

Konzipiert man Eigenentwicklungen mit einer zusätzlichen Abstraktionsebene, wie beispielsweise Red Hat OpenShift, kann man einen Vendor Lock-in von vornherein vermeiden. Erfahrungsgemäß dürfte OpenShift — als Open Source Software und damit offen — von Haus aus Investitionssicherheit mitbringen. „Develop once, deploy anywhere“ kann man als Entwicklungsparadigma im Cloud-Zeitalter verstehen.

 

Kubernetes: Side-by-side Erweiterungen 

Die Containerisierung mit Kubernetes ist inzwischen ein Quasi-Standard in der Branche, um bestehende Anwendungen (auch SAP-Eigenentwicklungen) schnell auf eine moderne Architektur zu portieren. SAP-Lösungen lassen sich mit Side-by-Side-Entwicklungen ergänzen und veredeln.

IDC sagte 2019 voraus, dass 2021 rund 90 Prozent der Anwendungen auf Cloud-Plattformen als Microservices entwickelt werden und 95 Prozent in „Containern“ laufen werden. Innovationsprojekte (IoT, ML, Data Analytics, …)  kann man heute ausschließlich containerisiert entwickeln, dann beispielsweise OpenShift als Containerplattform nutzen und bei hohen Anforderungen an Sicherheit oder Einflussnahme selbst betreiben oder sonst einen Hyperscaler nutzen.

 

„Intelligent Enterprise“-Vision der SAP umsetzbar machen

„Aus meiner Sicht gehören Red Hat Enterprise Linux und Red Hat OpenShift zukünftig in jede SAP-Landschaft. SAP-Kunden und SAP-Partner haben damit unter anderem Vorteile bei der Integration, bei Eigenentwicklungen, bei S/4HANA-Migrationen und beim Betrieb hybrider SAP-Landschaften“, sagt Jochen Glaser, Global Head of SAP Business bei Red Hat auf unsere Nachfrage.

Red Hat bietet eine Ende-zu-Ende-Plattform für SAP an, im Schwerpunkt mit Red Hat Enterprise Linux, Red Hat OpenShift, aber auch zur Integration, zum Betrieb von Data Intelligence und zur Automatisierung von IT-Aufgaben. Red Hat liefert also deutlich mehr als „nur“ Linux. Die strategische Partnerschaft zwischen SAP und Red Hat besteht bereits seit 1999 und wird aktuell massiv intensiviert, jüngstes Beispiel ist die SAP Cloud Platform auf Red Hat OpenShift.

„Wer die SAP-Vision für ein „intelligentes Unternehmen“ umsetzen möchte, bekommt von uns wesentliche Wertbeiträge, beispielsweise bei der Out-of-the-Box-Integration über die SAP Cloud Platform hinaus, beim Einsatz von Cloud-nativen Architekturen und offenen Plattformen und Standards, beim zeitgemäßen Datenmanagement oder bei Security-out-of-the-Box, um nur einige Bespiele zu nennen“, ergänzt Jochen Glaser.

 

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Weiterführende Informationen:

Infografik:
10 Gründe für SAP S/4HANA mit Red Hat Enterprise Linux

Whitepaper:
Migration von SAP-Workloads zu Red Hat Enterprise Linux

Red Hat Übersichtsseite:
Leistungen für SAP-Kunden

 

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