Was SAP-Freelancer verdienen und wie sie heute arbeiten

Über mangelnde Auftragslage müssen sich SAP-Freelancer nicht beklagen, die Stundensätze steigen und Kaltakquise bleibt die Ausnahme. Was vielen Freiberuflern jedoch zu schaffen macht, ist das Risiko der Scheinselbstständigkeit. Das hat eine Auswertung der Projektplattform Freelancermap im Auftrag des IT-Onlinemagazins ergeben.

SAP-Freelancer-EinkommenWer mit einem IT- und Ingenieurstudium in den Beruf startet, hat gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt. Trotzdem unterscheiden sich die Gehaltsvorstellungen zum Teil drastisch von dem, was Unternehmen bereit sind zu zahlen, so das Ergebnis mittlerweile diverser Studien. Ungleich komfortabler steht hier da, wer schon Berufserfahrung hat.

Dies gilt auch und erst recht für freiberufliche SAP-Fachkräfte: Laut Freelancermap-Analyse rechnet ein freiberuflicher SAP-Experte bei einer Wochenarbeitszeit von 40 Stunden im Schnitt 117 Euro pro Stunde ab. Dabei kann die Höhe des Stundensatz durchaus variieren und hängt von Rahmenbedingungen wie Projektlaufzeit, Größe des Kunden etc. ab. Bis zu 17 Prozent Abweichung vom Standardstundensatz werden hier genannt.

 

SAP-Beratung wird teurer

39 Prozent der Befragten erklären, sie würden ihren Stundensatz in den nächsten zwölf Monaten erhöhen, sieben Prozent würden ihn senken, bei 54 Prozent soll er gleichbleiben. Für Unternehmen, die SAP-Beratungsdienstleistungen am freien Markt einkaufen, wird es also künftig eher teurer.

Von den 40 Stunden Wochenarbeitszeit werden 13 Prozent als unproduktiv eingeschätzt. Um diesen Anteil zu mindern, verwenden 67 Prozent der Befragten inzwischen KI-Tools fürs SAP-Consulting – vor allem, um ihre Effizienz und Produktivität zu erhöhen. 27 Tage Urlaub gönnen sich SAP-Freelancer jährlich im Schnitt und gehen mit 63 Jahren in Rente.

 

58 Prozent arbeiten ausschließlich remote

SAP-Freelancer-ProjekteWeitere interessante Zahlen: Auf durchschnittlich 1.081 Euro belaufen sich die monatlichen betrieblichen Ausgaben für SAP-Freelancer. Ausschließlich beim Kunden erledigen lediglich vier Prozent der Freelancer ihre Projektarbeit, 58 Prozent arbeiten nur von remote, 38 Prozent hybrid.

Acht Projekte realisiert ein SAP-Freelancer im Schnitt pro Jahr. Der häufigste Grund, einen Auftrag abzulehnen, sind zu niedrige Stundensätze (81 Prozent), gefolgt von nicht passenden eigenen Skills (60 Prozent), der fehlenden Möglichkeit, auch remote zu arbeiten (53 Prozent) sowie der eigenen momentan bereits ausgelasteten Kapazität (42 Prozent).

Besonders wichtig ist den meisten bei Annahme eines Auftrags, ob der künftige Kunde Nachhaltigkeit in seiner Unternehmenskultur verankert hat (56 Prozent). Equal Pay (49 Prozent), Diversity (36 Prozent) und ob in Führungspositionen Wert auf Frauen gelegt wird (31 Prozent) sind weitere Gründe.

 

Wie kommen SAP-Freelancer an Projekte?

SAP-Freelancer sind äußerst nachgefragt, weswegen Kaltakquise für nur fünf Prozent der Befragten ein Weg ist, um neue Aufträge zu generieren. Fast zwei Drittel (58 Prozent) gelangen daher auch passiv an ihre Projekte, aktiv bemühen müssen sich laut Befragung nur 42 Prozent. In der Regel finden Geschäftsanbahnungen über Projektplattformen (28 Prozent), persönliche Netzwerke (20 Prozent) und Empfehlungen (16 Prozent) statt. 13 Prozent erhalten neue Jobs über Personalvermittlungen.

 

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Gleichwohl empfinden 57 Prozent die Auftragsakquise als größte Herausforderung, gefolgt von der Scheinselbstständigkeit (40 Prozent). Schwankendes Einkommen (36 Prozent), Ausfallzeiten durch Urlaub/Krankheit/Schwangerschaft (33 Prozent), fehlende Work-Life-Balance (23 Prozent) und das Thema Buchhaltung & Finanzen (25 Prozent) werden außerdem genannt.

 

Angst vor der Scheinselbstständigkeit

Die Scheinselbstständigkeit ist in der Tat ein ernstzunehmendes Problem. Denn SAP-Projekte nehmen in der Regel so viel Zeit in Anspruch, dass man oft nur eines auf einmal betreuen kann. So reiht sich ein singulärer Auftrag an den anderen und von paralleler Bearbeitung mehrerer Projekte/Kunden kann keine Rede sein. Ausfallzeiten müssen zwangsläufig vor- und nachgearbeitet und damit über eine ausreichende Höhe der Stundensätze ausgeglichen werden.

Was die Work-Life-Balance anbelangt, so entsprechen die diesbezüglich geäußerten Wünsche denen der Berufsanfänger: Auch diese legen heute gesteigerten Wert auf Entwicklungsperspektiven, flexible Arbeitszeiten, Homeoffice und ein gutes soziales Miteinander. Ob Einsteiger oder erfahrene Kraft: Es kommt eben doch nicht nur auf das Geld an.

 

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