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S/4HANA Transition Option: SAP ECC-Umstellung bis 2033 — unter gewissen Voraussetzungen

Sanduhr
Foto: YinYang, Getty Images Signature

Insbesondere Kunden mit komplexen SAP-Landschaften können die Umstellung von SAP ECC auf S/4HANA möglicherweise nicht bis zum ECC-Wartungsende 2030 schaffen. Mit der „SAP ERP, private edition, transition option“ schafft SAP daher eine neue Option, die Umstellung bis zum Jahr 2033 (statt bis 2030) abzuschließen. Es gibt einige Voraussetzungen, die man kennen sollte. Unter anderem muss man RISE- und SAP HANA-Kunde werden.

 

Voraussetzungen: SAP ERP, private edition, transition option nur für „RISE with SAP“

Voraussetzung für den Zeitaufschub ist der Abschluss eines Rise with SAP-Cloud-Abos. Kunden bekommen dafür spezielle Dienstleistungen zur Migration in die S/4HANA Cloud sowie Sicherheits-, Legal- und Software-Patches. Der Kauf soll ab 2028 möglich sein, während die Nutzung zwischen 2031 und 2033 vorgesehen ist.

Ferner müssen SAP-Systeme bis spätestens Ende 2030 auf die SAP HANA-Datenbank migriert sein und ältere Java-Versionen werden nicht mehr unterstützt. Wichtig: Die erweiterte Option wird es nicht für vollständige SAP Business Suite 7 geben, sondern nur für SAP ERP. Der genaue Umfang und die Konditionen will SAP bekanntgeben, wenn 2028 näher rückt.

„Um die Option der Umstellung bis 2033 zu bekommen, sind mehr oder weniger aufwändige Vorprojekte notwendig. Zusätzlich ist ab 2031 mit höheren Gebühren zu rechnen als beim vergleichbaren Cloud-ERP-Abo“, erwartet SAP-Community-Insider Helge Sanden (IT-Onlinemagazin).

Auch wichtig: Für Kunden, die nach 2030 On-Premise-SAP-ERP-Systeme betreiben wollen, gibt es keine Änderungen: Für sie gibt es keine Wartungsverlängerung für SAP ERP über 2027 und mit erweiterter Wartung über 2030 hinaus.

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Strategische Anpassungen an Kundennachfrage

Die neue Option gliedert sich ein in eine Reihe von Maßnahmen, mit denen SAP Unternehmen seit Jahren den Weg in die Cloud bereiten möchte. Insbesondere Kunden mit stark angepassten On-Premise-Systemen tun sich schwer mit der Migration. Und das trotz des bereits 2021 veröffentlichten Angebots RISE with SAP auf Basis der SAP S/4HANA Private Cloud, mit dem der Konzern seinen Kunden einen strukturierten Wechsel auch mit stark individualisierten Prozessen erleichtern wollte.

Bereits vor der offiziellen Ankündigung von SAP berichtete das Handelsblatt, dass SAP seinen Kunden einen Aufschub anbietet – allerdings unter der Voraussetzung, dass sie sich langfristig an den Anbieter binden. Unternehmen, die RISE with SAP nutzen, sollen mit der Transition-Option ihre alten Systeme bis Ende 2033 weiter betreiben können. Die grundsätzliche Strategie ändert sich jedoch nicht: Die Wartung für die Business Suite 7 läuft wie geplant Ende 2027 aus, mit einer kostenpflichtigen Verlängerung bis 2030. Ein vollständiger Umstieg auf die neue Produktgeneration bleibt für alle Kunden unausweichlich.

 

Reaktionen aus der DSAG-Anwendergemeinschaft

Die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe (DSAG) begrüßt den von SAP in Aussicht gestellten Aufschub für den Wechsel von der Business Suite 7 auf S/4HANA grundsätzlich. Jens Hungershausen, DSAG-Vorstandsvorsitzender, betont jedoch, dass dieser Schritt offensichtlich darauf abzielt, Kunden für das Programm „RISE with SAP“ zu gewinnen und somit die Cloud-Strategie voranzutreiben. Er warnt davor, dass On-Premises-Kunden nicht abgehängt werden dürfen, und fordert von SAP mehr Flexibilität, Transparenz und Entscheidungsfreiheit für die Unternehmen. Details zu diesem neuen Angebot sind noch nicht bekannt. Die DSAG steht hierzu mit SAP im Dialog.

 

Kein Freibrief für weiteres Zögern

Die Nutzung der Transition-Option ist nur für eine begrenzte Zeit vorgesehen. Unternehmen, die sich dafür entscheiden, erhalten ab 2028 Zugang, können sie jedoch nur bis spätestens 2033 aktiv nutzen. Das Signal ist klar: SAP hält am Ziel fest, sämtliche Kunden auf seine moderne Cloud-ERP-Plattform zu überführen.

SAP verfolgt seine Cloud-Strategie und On-Premises-Betriebskonzepte sind zukünftig darin nicht vorgesehen: Die Wartung für SAP S/4HANA On-Premise läuft zwar bis 2040, doch die Hauptentwicklung neuer Funktionen und Innovationen konzentriert sich bereits heute auf die Cloud-Varianten. Die neue Option dient also nicht als Brücke für unbegrenztes Aufschieben, sondern als begrenztes Zeitfenster für eine Transition komplexer SAP-Systemlandschaften.

 

CIOs müssen frühzeitig strategische Weichen stellen

Für CIOs und Entscheider bringt das Angebot Vor- und Nachteile. Einerseits verschafft SAP seinen Kunden mit komplexen Systemen zusätzlich Zeit für die S/4HANA-Migration. Andererseits erhöht sich mit dieser Option der Druck, frühzeitig eine langfristige Entscheidung für SAP und die Cloud zu treffen.

Wer die Transition-Option nutzt, muss sich bewusst sein, dass es sich um eine Übergangslösung mit festen Rahmenbedingungen handelt – nicht um eine dauerhafte Alternative. Unternehmen, die langfristige ERP-Strategien entwickeln, sollten daher genau prüfen, ob der direkte Weg in die S/4HANA-Cloud nicht doch die nachhaltigere Entscheidung ist.

„SAP gibt mit diesem Schritt erneut ein deutliches Zeichen: Der vollständige Umstieg auf S/4HANA in der Cloud ist keine Frage des Ob, sondern des Wann“, meint IT-Onlinemagazin Chefredakteurin Maike Rose.

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