
Die SAP Selective Data Transition (SDT) Engagement Community teilt ein gemeinsames Ziel: Unternehmen bei der Migration nach SAP S/4HANA einen sauberen Mittelweg zwischen Brownfield und Greenfield zu bieten und ihnen den Weg in eine zukunftssichere SAP-Landschaft zu ebnen. Wie das Zusammenspiel der Community funktioniert und welche Rolle die SDT langfristig im SAP-Ökosystem einnehmen wird, erläutern Reik Böttner (SAP), Nina Seiler (cbs), Klaus Wesp (SNP) und Phillipp von der Brüggen (Natuvion) im Gespräch mit dem IT-Onlinemagazin.
SDT: Mittelweg für die SAP S/4HANA Migration
Was macht die SAP Selective Data Transition Engagement Community aus – und warum wurde sie ins Leben gerufen?

Reik Böttner: Die SAP Selective Data Transition (SDT) Engagement Community wurde von den Firmen cbs, Natuvion, SAP und SNP gegründet. Unser Ziel war von Anfang an klar: Unternehmen bei der oft komplexen Migration zu SAP S/4HANA effektiv zu unterstützen – mit einem methodisch sauberen Mittelweg zwischen Greenfield und Brownfield. Egal ob für On-Premise oder Private Cloud Installationen: SDT ist ein wesentlicher Schlüssel zur digitalen Transformation, da es eine hybride Migrationsmethode bietet, die sowohl bestehende Strukturen berücksichtigt als auch gezielte Innovation ermöglicht.

Nina Seiler: Wir wollten nicht nur einen technischen Lösungsansatz schaffen, sondern ein echtes Netzwerk. Die Community bringt führende Köpfe zusammen und schafft ein Ökosystem aus erfahrenen Partnern – mit einem Ziel: Unternehmen eine flexible, risikoarme und gleichzeitig effiziente Migration zu bieten. Dabei steht nicht nur die reine Datenmigration im Fokus, sondern auch die Integration in moderne Cloud-Technologien wie KI, Automatisierung und Echtzeitanalysen. Genau darin liegt der entscheidender Vorteil im Vergleich zu traditionellen Ansätzen – und der Mehrwert für unsere Kunden.
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Klaus Wesp: Das Entscheidende ist: Der SDT-Ansatz wird von allen Community-Mitgliedern aktiv umgesetzt. Kunden haben also nicht nur SAP als Anlaufstelle, wenn sie sich für einen selektiven Migrationsansatz entscheiden, sondern können sicher sein, bei jedem Partner fundierte Expertise zu finden.
Typische Zielkonflikte per SDT vermeiden

Was Ihr gemeinsames Ziel – und wie profitieren Unternehmen davon, wenn sie mit der SDT Engagement Community in Kontakt treten?
Klaus Wesp: Alle Partner der Selective Data Transition Engagement Community teilen ein gemeinsames Ziel: Unternehmen auf dem Weg zu einer zukunftssicheren und maßgeschneiderten SAP-Landschaft zu begleiten. Dabei profitieren sie von:
- einer individuell angepassten Migrationsstrategie, abgestimmt auf ihre Geschäftsanforderungen,
- minimierten Betriebsunterbrechungen, selbst bei laufendem Betrieb,
- Zugang zu Best Practices, Werkzeugen und Expertenwissen aus der gesamten globalen Community.
Mit SDT vermeiden Unternehmen die typischen Zielkonflikte der klassischen Methoden – sie müssen weder alles neu aufbauen noch Altlasten mitziehen. Das sorgt für Flexibilität, Klarheit und Investitionssicherheit in Transformationsprojekten.

Welche Erfahrungen haben Sie bislang in Kundenprojekten im Zusammenhang mit Selective Data Transition gemacht? Was sind typische Kundenfragen oder Missverständnisse?
Phillipp von der Brüggen: In unseren Projekten sehen wir immer wieder, wie wertvoll Selective Data Transition für Unternehmen mit komplexen, historisch gewachsenen SAP-Landschaften ist. Besonders in Szenarien wie dem Zusammenführen, Aufspalten oder Harmonisieren von Systemen zeigt sich die Stärke der Methode.
Typische Kundenfragen, die uns begegnen, sind zum Beispiel:
- „Welche Daten muss ich wirklich migrieren – und auf was kann ich verzichten?“
- „Ist SDT nicht komplizierter oder teurer als andere Methoden?“
- „Wie kann ich bestehende Strukturen in die neue Systemwelt integrieren, ohne den Betrieb zu gefährden?“
Diese Fragen sind absolut berechtigt. Und genau deshalb setzen wir auf intensive Vorbereitung, klare Zieldefinitionen – und auf ein transparentes Vorgehen, bei dem der Kunde jederzeit die Kontrolle behält.
Nina Seiler: Unsere Erfahrung zeigt: SDT funktioniert dann besonders gut, wenn man es nicht als rein technische Übung begreift, sondern als strategische Weichenstellung. Es geht nicht um einen radikalen Umbau – sondern um eine gezielte Neuausrichtung. Wenn klar definiert wird, welche Daten, Prozesse und Strukturen übernommen werden sollen, lässt sich eine nahtlose und störungsfreie Migration realisieren. Und genau das kann SDT leisten.
SDT-Community will gemeinsam Standards setzen
Jeder Partner bringt eigene Tools und Methoden mit. Wie definieren Sie als Netzwerk gemeinsame Standards?
Phillipp von der Brüggen: Tatsächlich setzt jeder Partner auf seine eigenen bewährten Werkzeuge. Doch genau darin liegt unsere Stärke. Wir alle bringen unterschiedliche Perspektiven ein, aber sprechen im Kern dieselbe Sprache.
Innerhalb der SDT Engagement Community definieren wir gemeinsame Standards durch:
- kontinuierlichen Erfahrungsaustausch in der Community,
- die Entwicklung abgestimmter Migrations-Frameworks,
- klar definierte Qualitäts- und Validierungsprozesse.
Dieses Zusammenspiel sorgt für Konsistenz und Qualität, auch wenn die technische Umsetzung von Partner zu Partner unterschiedlich sein kann. Am Ende steht für den Kunden ein einheitlicher, nachvollziehbarer Migrationsansatz.
Welche Rolle soll SDT langfristig im SAP-Ökosystem einnehmen?
Reik Böttner: Langfristig wird Selective Data Transition eine zentrale Rolle im SAP-Ökosystem spielen – da sind wir uns in der Community sicher. Warum? Die zunehmende Komplexität von IT-Landschaften, der Bedarf nach Flexibilität und der Wunsch nach gezielter Innovation verlangen nach maßgeschneiderten Transformationswegen. Genau hier setzt SDT an.
Mit SDT schaffen Kunden die Voraussetzung für zukünftige technologische Entwicklungen – etwa im Cloud-, KI- oder Datenanalyse-Bereich – gerüstet zu sein.
Expert-Panel zu Chancen und Herausforderungen des selektiven Migrationsansatzes
Wie funktioniert der Ansatz der Selective Data Transition und inwiefern unterstützt er den Wechsel von SAP ECC auf die SAP S/4HANA Cloud, private edition? Darum geht es 09. September im Vorfeld der 22. IT-Onlinekonferenz im SDT-Panel.