Wie optimieren SAP EWM und SAP DM die Supply-Chain-Performance?

Produktionslogistik
Foto: yoh4nn, Getty Images Signature

 

Mit seinen aktuellen Produkten SAP Extended Warehouse Management (SAP EWM) und SAP Digital Manufacturing (SAP DM) hat SAP die technischen Weichen für ein besseres Zusammenspiel zwischen Lagerverwaltung und Produktion gestellt. Die Fertigungsindustrie schafft damit Transparenz über Materialbewegungen, kann Material schneller bereitstellen, Buchungen eher durchführen und Bestände durch automatische Buchungen und Rückmeldungen exakter führen.

 

Ziel: Übergeordnete Sicht auf Fertigungsstandorte

Hohe Planbarkeit und Vorhersehbarkeit der Produktion, so sah die Fertigung in der Vergangenheit aus. Heute muss sich die Branche aufgrund instabiler geopolitischer Lage, Preisschwankungen, Zöllen und fragiler Supply Chains ganz neuen Herausforderungen stellen. Gleichzeitig verlangt die Geschäftsleitung den Einsatz von KI und stärkerer KPI-gesteuerter Produktion.

Diesem steigenden Optimierungsdruck standzuhalten, wird schwer mit einem heterogenen Park von Spezialmaschinen und parallel eingesetzten MES-Systemen, zumeist ohne SAP-Integration. Die Folge sind blinde Flecken in der Produktionssteuerung, -auswertung und -planung, kein Abgleich mit ERP-Daten und keine übergeordnete Sicht auf die Performance mehrerer Fertigungsstandorte.

Was es bräuchte, wäre Transparenz, erreichbar durch das integrative Zusammenspiel von Logistik und Produktion. Digital Manufacturing (SAP DM) und Extended Warehouse Management (SAP EWM) sind dafür die aktuellen Werkzeuge der SAP unter S/4HANA.

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Manufacturing Execution in der Cloud mit SAP DM 

SAP Digital Manufacturing (DM) ist die cloudbasierte Lösung der SAP für moderne Produktionsherausforderungen. Eingeführt 2018, löst sie die bisherigen Systeme SAP ME und MII ab, die ab 2030 aus der Standardwartung laufen. Als umfassendes Manufacturing Execution System vereint SAP DM Planung, Steuerung und Analyse in einer flexiblen Cloud-Umgebung. Interessant ist die Lösung auch für Unternehmen mit bestehenden MES-Systemen. Sie können nun spezifische Aufgaben in die Cloud verlagern und ihrem bestehenden MES gleichzeitig zusätzliche Funktionen hinzufügen.

SAP DM integriert SAP- und Nicht-SAP-Produkte und nutzt fortschrittliche Datenanalyse und KI/maschinelles Lernen. Die Lösung ermöglicht eine Echtzeitsteuerung und -optimierung von Fertigungsprozessen sowie effiziente Ressourcenplanung. Damit trägt sie zur Steigerung der Gesamtanlageneffektivität (OEE) bei, fördert eine nachhaltige, risikoresiliente Fertigung und unterstützt Unternehmen, in der zunehmend komplexen und globalisierten Produktionslandschaft wettbewerbsfähig zu bleiben.

 

Insights: SAP EWM bei Rösler Oberflächentechnik

Marcus Henkel RöslerFinding a better way – Rösler Oberflächentechnik und FIS demonstrieren, wie die Implementierung von SAP EWM als Nachfolger von SAP WM im Rahmen der S/4HANA-Transformation realisiert wird.

Im Expert-Talk am 25. März erläutern Marcus Henkel (Foto), Projektleiter SAP EWM-Einführung bei Rösler, und Tanita Remus, Senior Consultant SAP Warehouse Management bei FIS, wie durch die Integration eines AutoStore und durch die Steuerung des Hochregallagers mit SAP EWM-MFS hochmoderne, effiziente und flexible Logistikprozesse ermöglicht werden. Zudem berichten die Experten, wie eine intelligente Integration in Ihre Unternehmensprozesse erfolgen kann. Hier registrieren 

 

SAP EWM soll die Lagerverwaltung flexibilisieren

Im Bereich Intralogistik hat SAP mit EWM schon seit längerem ein neues Kapitel aufgeschlagen. Hintergrund ist das Wartungsende des Moduls Logistics Execution System (LES) mit seinen Teilbereichen Warehouse Management (WM) und Transport (TRA) zum 31. Dezember 2027. Wer weiterhin mit der SAP Business Suite bzw. SAP ECC arbeitet, kann SAP WM bis zu diesem Stichtag nutzen. Für S/4HANA-Kunden steht das Warehouse Management nur noch bis zum 31. Dezember 2025 im Rahmen des Compatibility Scope zur Verfügung, spätestens ab dann müssen sie auf SAP Extended Warehouse Management (EWM) oder SAP Stock Room Management (welches ebenfalls Bestandteil von S/4HANA ist) umgestiegen sein. Stock Room Management ähnelt dem bisherigen SAP WM und ist ausreichend etwa für einfache Scantätigkeiten im Handlager. Allerdings fehlt es ihm an Skalierbarkeit und Anpassungsfähigkeit an sich ändernde Transportbedingungen.

Für die SAP liegt die Zukunft im Extended Warehouse Management (EWM), das in der sogenannten „Embedded“-Variante bereits seit Release 1610 Standardfunktionalität in S/4HANA ist. Es ermöglicht eine flexiblere Lagerverwaltung, unterstützt komplexe Prozesse wie Cross-Docking, Slotting und Materialflusssteuerung und integriert sich mit SAP TM und Automatisierungssystemen. Echtzeit-Daten durch mobile Scanner und Dashboards erhöhen die Transparenz, während optimierte Kommissionierstrategien die Effizienz steigern. Zudem verbessert EWM die Rückverfolgbarkeit durch lückenlose Chargenverfolgung und erfüllt branchenspezifische Compliance-Anforderungen. Unternehmen können unter vier Varianten der Einführung wählen. Zur Auswahl stehen grundsätzlich: EWM als Basic- oder Advanced-Variante sowie zentral (embedded) oder dezentral (by-side). Zentral und dezentral definieren, wo das EWM angesiedelt ist (direkt in S/4HANA bzw. auf einem bestehendem oder separaten ECC-System), Basic oder Advanced unterscheiden sich bezüglich der bereitgestellten Funktionen.

 

Synchronisierte Bestandsführung erhöht Transparenz

Interessant wird für Produktionsunternehmen insbesondere ein Zusammenspiel von SAP DM und SAP EWM. Es beendet das Hin- und Herwechseln zwischen Logistik- und Fertigungs-Anwendungen, das in vielen Produktionsunternehmen noch immer zur Tagesordnung gehört. Standardisierte Schnittstellen automatisieren den Datenaustausch zwischen Produktion und Lager. SAP EWM steuert die Bereitstellung von Rohmaterialien an die Produktionslinien basierend auf Produktionsaufträgen aus SAP DM. Dieses meldet abgeschlossene Fertigungsaufträge an SAP EWM, welches dann die fertigen Produkte ins Lager einbucht. Materialien sind entlang der Supply Chain durchgängig rückverfolgbar, eine synchronisierte Bestandsführung in Produktion und Lager wird möglich.

Eine ideal vernetzte Fertigungswelt könnte also so aussehen: Lieferanten- und Kundendaten werden eingebunden, damit Vorprodukte in richtiger Art und Menge zum richtigen Zeitpunkt eintreffen. Über Advanced Planning (SAP APO bzw. SAP IBP), das ERP-System und die Fertigungsfeinplanung in SAP PP/DS werden sie kontinuierlich auf die Ebene des MES kommuniziert. Dort, in SAP DM, werden die konkreten Ressourcen und Maschinenbelegungen geplant. Optimierte Lagerprozesse und intelligente Produktionssteuerung führen zur Just-in-time-Materialbereitstellung, maximale Transparenz entsteht durch Echtzeitdaten, die eine volle Kontrolle über Lagerbestände und Produktionsfortschritte ermöglichen.

ITOK25: Konferenz zu Produktion & Logistik mit SAPDie 20. IT-Onlinekonferenz am 25. und 26. März stellt gezielt industrielle Themen in den Fokus. Unter anderem beleuchten  wir anhand unterschiedlicher Live Demos, Praxisbeispiele und Best-Practices, was das Zusammenspiel von SAP Digital Manufacturing (SAP DM) und SAP Extended Warehouse Management (SAP EWM) ausmacht und wie die Produktionsversorgung davon konkret profitiert. Jetzt kostenlos anmelden und live dabei sein – oder nach Registrierung den Webcast on-demand anschauen. Zum Programm und zur Anmeldung 

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