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SAP IS-H Nachfolger: Erste produktive Pilotversion bereits 2025

Im November 2022 gab die GITG AG bekannt, einen Nachfolger für SAP IS-H entwickeln zu wollen. Um die Kliniklösung noch rascher an den Start zu bringen, bündeln die Swisscom (Schweiz) AG, die Common MS und die GITG AG ihre Stärken in einer internationalen Zusammenarbeit.

Ergebnis: Bereits für 2025 wird eine produktiv einsetzbare Lösung für Pilotkunden angekündigt. Von den GITG-Vorständen Wilken Möller und Michael Brok wollten wir wissen, wie es dazu kam und was SAP-Kliniken davon haben.

Auch die DSAG hat die neue Initiative kommentiert.

 

IS-H Nachfolger: Drei SAP-Partner bündeln Knowhow

Herr Möller, was ist seit der Ankündigung im November passiert?

wilken-möller-gitgWilken Möller: Wir haben uns von Anfang an gewünscht, die Expertise und die Ressourcen von erfahrenen SAP-Partnern im Gesundheitswesen zu bündeln, um Kunden auch in Zukunft eine qualitativ hochwertige SAP-Lösung auf der S/4HANA-Plattform zu bieten.

Nach vielen Gesprächen mit der SAP, der DSAG, Kliniken und einigen SAP-Partnern haben sich zwei der größten Unternehmen auf diesem Gebiet zusammengetan. Wir haben unsere Ressourcen für die Entwicklung mit der Common MS gebündelt. Beweggrund ist, dass die Common MS bereits Abrechnungsfunktionalitäten auf der S/4HANA-Umgebung entwickelt hat, die außerhalb der DACH-Region eingesetzt werden. Die GITG hat bereits Teile der Patientenverwaltung auf der S/4HANA-Umgebung entwickelt.

Durch den Zusammenschluss können wir die Geschwindigkeit erhöhen und bereits 2025 eine produktiv einsetzbare Lösung für Pilotkunden fertig stellen. Außerdem haben wir für die Lokalisation der Schweizer Anforderungen mit der Swisscom (Schweiz) AG eine Partnerin gefunden, die über exzellentes Know-how verfügt und die Entwicklung für die Schweiz aktiv begleiten wird.

Warum können Sie gemeinsam mit Common MS schneller werden?

Michael Brok: Die Common MS aus Madrid hat sehr gutes fachliches Know-how im Gesundheitswesen und im Bereich SAP S/4HANA und ist seit mehreren Jahren erfolgreicher SAP-Partner mit knapp 300 Mitarbeitern.

Außerdem verfügt die Common MS über erfahrene Entwicklungsressourcen, so dass wir uns die Entwicklungsarbeit sinnvoll aufteilen können — und die Chemie stimmt natürlich auch.

 

Lokalisierung für IS-H Nachfolger

Warum haben Sie einen Kooperationspartner in der Schweiz gesucht?

Wilken Möller: Die Lösung wird im ersten Schritt auch für die Schweizer Kliniken lokalisiert. Da ist es aus unserer Sicht mehr als sinnvoll, einen zuverlässigen und regional erfahrenen Partner an der Seite zu haben.

Die Swisscom wird die Umsetzung der Schweizer Spezifikationen sicherstellen und als erste Ansprechpartnerin der Kunden in der Schweiz zur Verfügung stehen, sowohl bei der Abstimmung der Entwicklung als auch später bei Wartung und Support der Lösung. Und auch hier stimmt die Chemie bei der Zusammenarbeit! Wir freuen uns, dass eine so bedeutende und etablierte Partnerin dabei ist.

Was versprechen Sie sich aus der Zusammenarbeit?

Michael Brok: Geballtes Know-how im Gesundheitswesen gepaart mit tiefer SAP-Erfahrung, besser geht es doch gar nicht! Wir werden den Kunden dadurch die benötigte langfristige Investitionssicherheit sowie die Stabilität der Lösung geben können.

 

Patientenmanagement und Patientenabrechung für S/4HANA

Werden Sie auch ein KIS anbieten?

Wilken Möller: Wir fokussieren uns auf das Patientenmanagement und die Patientenabrechnung. Der Weg geht weg von monolithischen Lösungen hin zu flexibel konfigurierbaren Plattform-Ansätzen.

Die Abhängigkeit von einem einzelnen Hersteller ist für die weitsichtigen Strategen der Klinken keine Option. Jedes KIS wird sich in Zukunft über standardisierte Schnittstellen an die neue Lösung anbinden können.

Wann geht es in die Umsetzung?

Brok-MichaelMichael Brok: Die ersten Use Cases sind fertig, so dass interessierte Kunden auf der DMEA (Halle 6.2 Stand B-103) Ende April in Berlin bereits erste Funktionen und neue Benutzeroberflächen sehen können.

Wichtig zu wissen: Das sind keine Mockups, sondern echtes Coding. Wir werden dort auch die Roadmap bis 2025 zu den einzelnen Entwicklungen zeigen. Wir freuen uns auf interessante Diskussionen.

 

Die Fragen stellte Helge Sanden, IT-Onlinemagazin.

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DSAG begrüßt Inititative

Das Vorgehen der GITG AG mit Swisscom (Schweiz) AG und Common MS Ressourcen zu bündeln, begrüßt auch die Deutschsprachige SAP-Anwendergruppe e. V. (DSAG). Die Interessenvertretung kommentiert die im Gespräch genannten Entwicklung folgendermaßen:

„Aus Anwendersicht ist es der richtige Weg, Konsortien zu bilden bzw. Kompetenzen zu bündeln. Der beschriebene Zusammenschluss sollte im Ergebnis innovative Lösungen passend für die Einrichtungen liefern und vor allem kurze Projektlaufzeiten bedeuten.

Dadurch, dass die Partnerschaft länderübergreifend ist, sollte gewährleistet sein, dass für alle Lokalisationen die passenden Lösungen oder Transformationsszenarien bereitgestellt werden. Hier liegt der Fokus klar auf dem DACH-Raum. Wenngleich der Zusammenschluss keinen österreichischen Partner vorsieht, so hoffen wir dennoch aus DSAG-Sicht, dass auch die Herausforderungen des Alpenlandes im Blick der Partner liegen.

Der Zusammenschluss will sich auf Patientenmanagement und -abrechnung fokussieren. Die KIS sollen in Zukunft über standardisierte Schnittstellen an die neue Lösung angebunden werden können. Aus DSAG-Sicht ist es ein guter Weg, sich auf realistisch betreibbare Lösungen zu fokussieren. Die Standardisierung von Schnittstellen wird eine erhebliche Bedeutung bei dem Zusammenspiel von Systemen spielen.

Der Zeitplan, dass Ende April erste Funktionen und neue Benutzeroberflächen zu sehen sein sollen, erfreut uns besonders. Es ist ein gutes Signal für alle Kliniken und Krankenhäuser. Hier hoffen wir sehr, dass der Umsetzungsplan realistisch und belastbar ist – gleichermaßen wie die Terminschiene für den Go-live der Lösungen. Hier ist aus DSAG-Sicht zu betonen, dass die Einhaltung dieses Zeitplans unabdingbar ist.

Als DSAG stehen wir Partnern weiterhin gerne für einen direkten Austausch zur Verfügung – beispielsweise auch zur Erarbeitung musterhafter Referenz-Architekturvorschläge. Um hier Synergien effizient nutzen zu können, hat sich der DSAG-Arbeitskreis Healthcare entsprechend neu aufgestellt.“

 

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